Technische Hilfe für eine informelle Siedlung

Die Arbeit mit der Nach­barschaft von Ter­ras da Cos­ta ist für ate­lier­mob kein Einzelfall. Schon lange beschäftigt sich das Büro mit ähn­lichen Quartieren, set­zt sich für bess­er aus­ges­tat­tete, legale Woh­nun­gen für Men­schen in informellen Sied­lun­gen ein und leis­tet tech­nis­che Hil­fe. Dabei sehen die Architek­tin­nen und Architek­ten diese Auseinan­der­set­zung als Erweiterung des Beruf­s­stands der Architek­tur, der sich so oft nur um for­male und ästhetis­che Dinge kümmert—aber soziale und ökonomis­che Beziehun­gen vol­lends ignori­ert. © Fer­nan­do Guerra

Südlich von Liss­abon, im Hin­ter­land von Hotels und Apart­men­tkom­plex­en, befind­et sich das nicht legal­isierte Quarti­er Ter­ras da Cos­ta. Im Jahr 2012 entste­ht in der Nach­barschaft die Idee, eine Gemein­schaft­sküche einzuricht­en. Der Vorschlag ist mit der Hoff­nung ver­bun­den, dass die Behör­den dadurch der Ein­rich­tung ein­er Wasser­leitung zus­tim­men und damit die Legal­isierung der Sied­lung begin­nen kann. Das Architek­tur­büro ate­lier­mob und viele andere Grup­pen, Ini­tia­tiv­en und Einzelper­so­n­en helfen auf ver­schieden­ste Art. Manche brin­gen ihre Arbeit direkt ein, andere posi­tion­ieren sich sol­i­darisch, und Stiftun­gen unter­stützen das Pro­jekt finanziell. Nach etwa zwei Jahren fließt endlich Wass­er nach Ter­ras da Cos­ta. Doch viele andere Aspek­te sind weit­er­hin ungeklärt—können oder wollen poli­tisch nicht beant­wortet wer­den, so dass Sied­lun­gen in ähn­lichen Sit­u­a­tio­nen auch weit­er­hin für ihr Recht auf Stadt kämpfen müssen.


Pro­jekt

Coz­in­ha Comunitária das Ter­ras da Cos­ta, Gemein­schaft­sküche Ter­ras da Costa


Beteiligte

Ate­lier­mob und Colec­ti­vo Ware­house, Architek­turschaf­fende; Bewohnende von Ter­ras da Cos­ta, con­struct­Lab, Unterstützung


Jahr

2014


Ort

Ter­ras da Cos­ta, Liss­abon, Portugal

Die informelle Sied­lung Ter­ras da Cos­ta südlich von Liss­abon. © Fer­nan­do Guerra
Die Legal­isierung der Sied­lung stand zu keinem Zeit­punkt zur Debat­te. Stattdessen erwirkt die Zusam­me­nar­beit der Nach­barschaft mit dem Architek­tur­büro die Pri­or­isierung eines Wasser­an­schlusses, der poli­tisch durch­set­zbar ist. © Fer­nan­do Guerra
Die Wasserver­sorgung läuft über die Küche und bedi­ent Hygiene- und San­itär­funk­tio­nen. © Fer­nan­do Guerra
© Fer­nan­do Guerra