Einmal wieder durch die Stadt ziehen

© VG Bild-Kun­st, Bonn, 2020; Pho­to Angela Siev­er, Cour­tesy of Ger­hard Lang and Galerie Albrecht in Berlin,

Der mobile Zebras­treifen ist ein trag­bares und an unüber­sichtlichen Straßen­stellen ein­set­zbares Instru­ment. Er dient dazu, Fahrbah­nen dort, wo keine legale Über­querungsmöglichkeit beste­ht, recht­skon­form für fußläu­fige Men­schen bequem über­quer­bar zu machen. Wegen der Größe und des damit ver­bun­de­nen Gewichts des Tep­pichs geht das allerd­ings nicht allein. Es braucht viele Men­schen, die mit­tra­gen und ‑rollen wollen. Damit wird das Über­queren ein­er ander­weit­ig nicht-kreuzbaren Straße zur kollek­tiv­en Aktion, zu ein­er Art Protest­marsch. Das spielerisch erscheinende Arte­fakt weist dabei auf die hart­näck­ig beste­hen­den ungle­ichen Bewe­gungsräume von ver­schiede­nen Grup­pen in der Stadt hin. Mit dem Zele­bri­eren der nach­haltig­sten aller Fort­be­we­gungsarten zeigt der mobile Zebras­treifen auf, wie eine gerechte Stadt für Fußläu­fige ausse­hen könnte.


Pro­jekt

Der Mobile Zebrastreifen


Kün­st­lerin­nen und Künstler 

Ger­hard Lang mit Hel­mut Aebis­ch­er, Ruth Jureczek sowie zahlre­ichen Spaziergän­gerin­nen und Spaziergängern


Jahr

1993


Ort

Kas­sel, Deutschland

Ger­hard Lang, Der Mobile Zebras­treifen (1993). Eine 600-Per­so­n­en-Prozes­sion zieht durch die Straßen, Hin­ter­höfe und Park­plätze im Stadtzen­trum Kas­sels und rollt in Ehrung des Grün­ders der Spazier­gangswis­senschaft, Lucius Bur­ck­hardt, wo immer nötig, den mit­ge­tra­ge­nen Tep­pich zum Über­queren großer Trassen aus. © VG Bild-Kun­st, Bonn, 2020; Pho­to Hel­mut Aebis­ch­er, Cour­tesy of Ger­hard Lang and Galerie Albrecht in Berlin
© VG Bild-Kun­st, Bonn, 2020; Pho­to Hel­mut Aebis­ch­er, Cour­tesy of Ger­hard Lang and Galerie Albrecht in Berlin
© VG Bild-Kun­st, Bonn, 2020; Pho­to Hel­mut Aebis­ch­er, Cour­tesy of Ger­hard Lang and Galerie Albrecht in Berlin