Teilhabe an der Gestaltung der Stadt

Nach dem umstrit­te­nen Abriss der Esso-Häuser im Ham­burg­er Stadt­teil St. Pauli wird ein Beteili­gungsver­fahren in Auf­trag gegeben, um die Wün­sche der Men­schen zu erfassen. Aber die Plan­bude, eine Grup­pierung aus Kul­turschaf­fend­en, Pla­nen­den und Aktivistin­nen, die den Zuschlag für diese Arbeit erhält, will mehr. Forderun­gen aus der Stadt­ge­sellschaft, so ihr Ziel, müssen in pla­nungsrel­e­vante Doku­mente ein­fließen, verpflich­t­end fest­ge­hal­ten und damit in den gebaut­en Objek­ten ver­ankert wer­den. Hun­derte Men­schen machen in diesem Ver­fahren mit und brin­gen sich ein. Ihre Anmerkun­gen, Hoff­nun­gen und Forderun­gen wer­den im soge­nan­nten St.-Pauli-Code fest­ge­hal­ten. Dieser wird Grund­lage für den 2015 aus­geschriebe­nen städte­baulichen Wet­tbe­werb und die andauernde Projektentwicklung.


Pro­jekt

Plan­Bude / Knack den St. Pauli Code


Beteiligte

Mar­git Czen­ki, Christoph Schäfer, Renée Trib­ble, Lisa Marie Zan­der, Christi­na Röthig, bis 2018; Patri­cia Wedler, bis 2017; Volk­er Kattha­gen, bis 2016; Nach­barschaftsini­tia­tiv­en und Bewohnende


Jahr

Seit 2014


Ort

Ham­burg, Deutschland

Die Esso-Häuser am Spiel­bu­den­platz im Ham­burg­er Stadt­teil St. Pauli wur­den in den späten 1950er Jahren erbaut und gal­ten in den frühen 2010er Jahren als ein­sturzge­fährdet. Sie wurden—unter großem Protest—im Jahr 2014 abgeris­sen. Doris Antony (CC BY-SA 4.0)
Die Plan­bude organ­isiert die zivilge­sellschaftliche Gegen­wehr zu den Pla­nun­gen des Ham­burg­er Sen­ats für das mit­tler­weile geräumte Grund­stück. Die Plan­bude wird vor Ort ein­gerichtet, um die Wün­sche der Stadt­ge­sellschaft für das Quarti­er aufz­u­fan­gen und zu artikulieren. © Mar­git Czenki 
Die Plan­bude fungiert als Begeg­nung­sort, als Zen­trum für Recherche, als Nach­barschafts­bib­lio­thek, Ausstel­lungsraum und Diskus­sion­splat­tform. So wer­den von hier aus nicht nur Wün­sche gesam­melt, son­dern auch konkrete Forderun­gen für die Neu­pla­nun­gen am Spiel­bu­den­platz aufgestellt. © Frank Egel Photography
Das nieder­ländis­che Architek­tur­büro NL-Archi­tects und BEL-Architek­ten aus Köln haben mit einem muti­gen gemein­samen Entwurf den St. Pauli-Code getrof­fen und den Wet­tbe­werb Spiel­bu­den­platz gewon­nen. © Bay­erische Hausbau