Ein Versuch radikaler Partizipation

© Super­flex

Superk­ilen ist ein­er von vie­len öffentlichen Räu­men, die in den ver­gan­genen zwanzig Jahren im Kopen­hagen­er Stadt­teil Nør­re­bro angelegt wur­den. Ziel des Parks war es, einen erweit­erten Sozial­raum zu schaf­fen, der das Quarti­er stärk­er in das größere Stadt­ge­füge ein­bindet. Außer­dem soll­ten Bedin­gun­gen für Mitbes­tim­mung und Inklu­sion etabliert wer­den, so dass die unter­schiedlichen kul­turellen und eth­nis­chen Grup­pen Teil der Pla­nung wer­den kon­nten. So galt es nicht nur, Räume zu schaf­fen, wo sich die Nach­barschaften gerne aufhal­ten. Zusät­zlich sollte sich deren Diver­sität im Entwurf abbilden. Im Prozess ent­stand so eine Rei­he von Räu­men, die von unter­schiedlichen Vorstel­lun­gen geprägt und für ver­schiedene Aktiv­itäten pro­gram­miert ist. Doch genau das wirft auch viele Fra­gen über die genauen Ambi­tio­nen für und Umset­zun­gen von zivilge­sellschaftlichen Mit­gestal­tung­sprozessen auf.


Pro­jekt

Superk­ilen


Beteiligte

TOPOTEK 1, BIG, Architek­tur­büro; Land­schaft­sar­chitek­tur; Super­Wlex, Kun­stschaf­fende; Stadtver­wal­tung Kopen­hagen; Real­da­nia, Auftraggeber


Jahr

2005, Wet­tbe­werb­sauss­chrei­bung; 2007—2012, Umsetzung


Ort

Kopen­hagen, Dänemark

© Iwan Baan
© Iwan Baan
© Jens Lindhe
© Super­flex

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Too too-much much

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Begegnungen provozieren

Die Robert Walser-Sculp­ture will Robert Walser neu denken und Begeg­nun­gen provozieren. Sie will, so Hirschhorn, Ereig­nis sein und eine neue Form von Kun­st im öffentlichen Raum prä­gen. Dabei ist die hirschorn­sche Land­schaft aus Palet­ten, Sper­rholz­plat­ten und Kle­be­band kein Objekt, das irgend­wo ein­fach nur herum­ste­ht und immer gle­ich auss­chaut. Es will immer und für alle zugänglich sein und entste­ht eigentlich erst durch die Inter­ak­tion mit dem Raum, durch die Aktiv­itäten, die darin stat­tfind­en, und die Men­schen, die sich diese Räume aneignen. Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, Place de la Gare, Biel, Schweiz, 2019. Mit fre­undlich­er Genehmi­gung des Kün­stlers und ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García

Die Arbeit­en von Thomas Hirschhorn the­ma­tisieren die Her­aus­forderun­gen unser­er Zeit. Sie han­deln von Kli­man­ot­stand und Gerechtigkeit, von Kon­sumexzess und Ent­frem­dung. Viele der geopoli­tis­chen Diskus­sio­nen, die der Kün­stler anschnei­det und die wir son­st gut auf Dis­tanz hal­ten kön­nen, brechen in seinen Arbeit­en über und auf uns ein. Wir wer­den Teil des hirschhorn­schen Kos­mos, der so klar sagt, wie wichtig es ist, Posi­tion zu beziehen. Die aus­gestellte Col­lage wirkt  auf den ersten Blick selt­sam nüchtern, fast ent­fremdet. Werte und Hal­tun­gen, nicht Lösun­gen, ste­hen im Zen­trum. Ein­fache Antworten auf die man­nig­fachen Fra­gen suchen wir verge­blich. Vielmehr geht es um das Knüpfen von sozialen Beziehun­gen, das gemein­same Han­deln, das Erfind­en von Prak­tiken, die Räume pro­duzieren oder verändern.


Kün­stler

Thomas Hirschhorn


Pro­jekt

Schema Art and Pub­lic Space


Jahr

2020


Pro­jekt

Robert-Walser-Sculp­ture


Auf­tragge­ber

Fon­da­tion Expo­si­tion Suisse de Sculp­ture-ESS/S­tiftung Schweiz­erische Plas­tikausstel­lung SPA


Jahr

2019


Ort

Biel, Schweiz


Pro­jekt

Too too-much much


Auf­tragge­ber

Muse­um Dhondt-Dhaenens


Jahr

2010


Ort

Deurle, Bel­gien

»I love Robert Walser« sagt Hirschhorn über den in Biel in der Schweiz gebore­nen Schrift­steller. Walser habe immer »das Kleine, das Unbeachtete, das Schwache, das Unwichtige, das Unern­ste beschrieben, [habe es] ernst genom­men und sich dafür inter­essiert.« In diesem Sinne ent­stand die Robert-Walser-Sculp­ture, eine 2019 den kom­plet­ten Bahn­hofsvor­platz von Biel fül­lende gebaute Land­schaft, als Erin­nerung und Hom­mage an sowie Begeg­nungsstätte mit diesem Mann und seinem Werk. Geplant und umge­set­zt als öffentlich­er, für alle frei zugänglich­er Erleb­nisort, an dem es—über 86 Tage hinweg—Lesungen, Ausstel­lun­gen, ein Lit­er­a­turin­sti­tut, ein Walser-Zen­trum mit Arbeits­bib­lio­thek, eine Tageszeitung und eine Bar, Esperan­to Kurse und The­ater, Kinder­pro­gramm, Gespräche, Filme, Doku­men­ta­tio­nen, Wan­derun­gen und tägliche Vernissagen gab. Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, 2019, Place de la Gare, Biel/Bienne, Switzer­land. Cour­tesy the artist and ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García
»Man muss einen Plan haben«, find­et der Schweiz­er Kün­stler Thomas Hirschhorn und kartiert deswe­gen seine Arbeit und sein Denken in detail­re­ichen Text-Bild-Col­la­gen. Thomas Hirschhorn, Schema Art and Pub­lic Space, 150cm×80cm, 2016. Mit fre­undlich­er Genehmi­gung des Kün­stlers und Gal­le­ria Alfon­so Arti­a­co, Napoli
Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, 2019, Place de la Gare, Biel/Bienne, Switzer­land. Cour­tesy the artist and ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Schema Art and Public Space

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Von der Straße als Protestraum

© Crim­son His­to­ri­ans & Urbanists

Wie die Arbeit­en des Crim­son Kollek­tivs für Architek­turgeschichte zeigen, wäre es fahrläs­sig, Straßen auf Mobil­itäts­diskus­sio­nen zu beschränken. Denn diese Räume agieren vor allem auch als Protesträume. Die Straße, abges­per­rt und leer gefegt vom Verkehr, wird dabei Bühne für das Öffentlich­machen von Unmut, Unbe­ha­gen und Unzufrieden­heit gegenüber staatlichen Sys­te­men oder poli­tis­chen Entschei­dun­gen. Crim­sons Arbeit spricht von diesen Kämpfen genau­so wie von Dynamiken und Kräften, die sich hier offen­baren. Die Zukun­ft von Protest­be­we­gun­gen, so argu­men­tieren sie, ist eng gekop­pelt an die Straße als für alle zugänglichem Ver­samm­lung­sort. Doch dieses Ver­ständ­nis ist nicht über­all gegeben. Was passiert zum Beispiel, wenn Überwachung­sprak­tiken über­hand­nehmen? Oder, so fra­gen Crim­son, wird genau dies immer wieder neue Proteste auslösen?


Pro­jekt

Do You Hear the Peo­ple Sing?


Beteiligte

Crim­son His­to­ri­ans & Urbanists


Jahr

Seit 2015


Ort

Ver­schiedene Orte

Exhi­bi­tion view Venice Bien­nale of Archi­tec­ture, Venice »Free­space«, Venice, Italy, 2018 © Andrea Sarti/CAST1466. Cour­tesy of the Japan Foundation

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Eine kofinanzierte Brücke setzt neue Impulse

© Annette Behrens

20 Jahre ist es her, dass der Schieblock in Rot­ter­dam von dem Architek­tur­büro ZUS als soge­nan­nte Anti-Beset­zung bezo­gen wurde. Damals waren die Gebi­ete im Umfeld dieses Blocks jedoch durch Straßen und Bah­n­trassen zer­schnit­ten und voneinan­der getren­nt. So ent­stand die Idee ein­er Brücke. Die Hoff­nung: neue Impulse und Nutzun­gen für die leer­ste­hen­den Gebäude und Stadt­brachen. Die Brücke brachte, schon bevor es sie gab, Men­schen in Rot­ter­dam zusam­men. Über eine Inter­net-Plat­tform kon­nten sie Holzbe­plankun­gen erwer­ben und somit die Brücke, die schließlich 2015 eröffnet wurde, kofi­nanzieren. Doch auch weit­ere Aspek­te des Pro­jek­ts wur­den nach­drück­lich von der Kom­mune Rot­ter­dam gefördert: Arbeits- und Büroräume, Restau­rants, Cafés und Grün­flächen. Seit­dem wird viel über die neue Lebendigkeit im Quarti­er, aber auch die Kon­se­quen­zen von Aufw­er­tung und Exk­lu­siv­ität gesprochen.


Pro­jekt

Luchtsin­gel


Beteiligte

ZUS—Zones Urbaines Sen­si­bles, Ini­tia­tive, Pla­nung, Architek­tur; ca. 8.000 Teil­nehmende der Crowd­fund­ing-Aktion, Kofi­nanzierende; Stadtver­wal­tung Rot­ter­dam, Kofi­nanzierung und Organisation


Jahr

Seit 2011


Ort

Rot­ter­dam, Niederlande

Die gesamte Fußgänger­brücke ist in Sig­nal­gelb gestrichen, für Kris­t­ian Kore­man von ZUS die Farbe eines Pro­vi­so­ri­ums. Doch das ist die Brücke—hier in der Über­querung der Schiekade—schon lange nicht mehr. Einst leer­ste­hende Büro­ge­bäude wie der Schieblock sind mit­tler­weile mit Nutzun­gen gefüllt: Architek­tur­büros, Kreativwirtschaft, soziale Nutzun­gen und ein Kaufhaus, in dem Rot­ter­damer Pro­duk­te verkauft wer­den, haben sich hier ange­siedelt. © Ossip van Duivenbode
Der erste Bauab­schnitt des Luchtsin­gel wurde mit dem Verkauf von einzel­nen Hol­zlat­ten finanziert, die für je 25 Euro zum Verkauf ange­boten wur­den. 17.000 Bret­ter wur­den so verkauft. © Ossip van Duivenbode
Luchtsin­gel (Luft­gracht) ist der Name ein­er 390 Meter lan­gen Holzbrücke, die von den Ini­tia­torin­nen und Ini­tia­toren als Katalysator für wirtschaftlich­es Wach­s­tum beschrieben wird—nicht zulet­zt, weil sie bish­er von Schienen voneinan­der getren­nte Stadtvier­tel im Rot­ter­damer Nor­den mit der Innen­stadt verbindet. Die Architek­tin Elma van Box­el und der Architekt Kris­t­ian Kore­man vom Büro Zones Urbaines Sen­si­bles (ZUS) ini­ti­ierten im Jahr 2012 eine Crowd­fund­ingkam­pagne, um Gelder für die Brücke zu gewin­nen. © Ossip van Duivenbode
© Ossip van Duivenbode

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Gemeinschaftsstiftende Konstruktionen

Casa do Vapor, Liss­abon (2013). Zusam­men mit vie­len lokalen Kol­lab­o­ra­teurin­nen und Kol­lab­o­ra­teuren errichtete und bespielte das inter­diszi­plinäre Kollek­tiv Con­struct­Lab dieses Gebäude auf der Süd­seite des Tejo, das gle­ichzeit­ig Freiluftk­lassen­z­im­mer, öffentliche Bib­lio­thek, Küche, Fahrrad­w­erk­statt, Skate-Rampe und Spielplatz war, sowie einen Piz­za­ofen beherbergte. Gebaut wurde mit wiederver­wen­de­tem Holz aus einem anderen Pro­jekt und so ein­fach, dass Kinder genau­so wie Erwach­sene mit­machen kon­nten. Auch wenn die tem­poräre Struk­tur am Ende des Som­mers wieder abge­baut wer­den musste, so bilden sich die sozialen Verknüp­fun­gen und Bindun­gen, die über die kurze Peri­ode hin­weg ent­standen waren, heute immer noch ab. © Alexan­der Römer

Die Arbeit­en von con­struct­Lab ent­fal­ten sich im Kos­mos zwis­chen Imag­i­na­tion und Leben. Im Fokus des Kollek­tivs ste­ht dabei weniger das Schaf­fen von fix­en und unverän­der­lichen Tat­sachen. Stattdessen suchen sie aktiv nach Möglichkeit­en, den Wün­schen und Hoff­nun­gen, die sich in Aneig­nun­gen aus­drück­en, Form zu geben. Der Baukiosk ist in diesem Kon­text ein Bild. Als kom­plex­es Gebilde verkör­pert er eine beson­dere Form des Stadt­machens, die unter­schiedliche Inter­essen mit unter­schiedlichen Möglichkeit­en verbindet oder sog­ar bewusst kol­li­dieren lässt. So ist der Baukiosk Tre­ff­punkt genau­so wie Sam­mel­stelle. Analoges Bill­board und dig­i­tale Anzeigetafel. Infor­ma­tion­ssys­tem genau­so wie Ruhep­unkt. Verteil­er genau­so wie Auskun­ftss­chal­ter. Immer ist er vieles—und alles gleichzeitig.


Pro­jekt

Baukiosk


Beteiligte

con­struct­Lab


Jahr

2020


Ort

Berlin, Deutsch­land

© Alexan­der Römer
The Arch, Genk (2017). Als Exper­i­men­tier­la­bor konzip­iert, wid­mete sich dieses Pro­jekt dem Neu­denken der Stadt­geschichte der bel­gis­chen Kle­in­stadt. Vor­mals durch Berg­bau und Indus­trien geprägt, stand die Frage nach der Zukun­ft von Genk im Zen­trum von Ver­anstal­tun­gen, Events und Work­shops. © Julie Guiches

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Stadt auf Probe

Seit 2019 kann in der Stadt Görlitz—100 Kilo­me­ter östlich von Dres­den und direkt an der pol­nis­chen Grenze—probegewohnt wer­den. Auf den Aufruf, die Stadt über vier Wochen lang durch tem­poräre Ansied­lung ken­nen­zuler­nen, hat­ten sich knapp 150 Per­so­n­en gemeldet. Bis Ende März 2020 hat­ten dann 55 erwach­sene Per­so­n­en und sieben Kinder das Wohnen und Arbeit­en in Gör­litz getestet. Ein­er von ihnen ist der Fotograf Niko­las Fabi­an Kam­mer­er, der die fol­gen­den Bilder während seines Probe­wohnens in Gör­litz pro­duziert hat. Hier zu sehen der Blick vom Nico­laiturm Rich­tung Land­skro­ne. © Niko­las Fabi­an Kammerer

Die Stadt Gör­litz ist durch Abwan­derung seit den 1990er Jahren um ein Vier­tel ihrer Ein­wohnen­den geschrumpft. 2008 wagen eine Forschungs­gruppe der TU Dres­den und die Stadtver­wal­tung Gör­litz ein Exper­i­ment, um neue Men­schen in die Stadt zu lock­en. Tem­poräres Wohnen in Gör­litz soll die Qual­itäten und Poten­ziale dieses Ortes offen­baren. Probe­wohnen, Stadt Erleben, Stadt auf Probe—mittlerweile läuft die vierte Auflage des Exper­i­ments. Inter­essierte kön­nen das Wohnen in der Stadt aus­pro­bieren und die Net­zw­erke im Kul­tur- und Jugend­bere­ich ken­nen­ler­nen. Sie kön­nen gemein­schaftliche Arbeit­splätze und Werk­stät­ten nutzen und so direkt neue soziale und beru­fliche Per­spek­tiv­en ausloten.


Pro­jekt

Stadt auf Probe—Wohnen und Arbeit­en in Görlitz


Beteiligte

Leib­niz-Insti­tut für ökol­o­gis­che Rau­men­twick­lung (I.R), vertreten durch das Inter­diszi­plinäre Zen­trum für ökol­o­gis­chen und revi­tal­isieren­den Stad­tum­bau; Amt für Stad­ten­twick­lung der Stadt Gör­litz; Komm­Wohnen Ser­vice GmbH, kom­mu­nale Woh­nungs­ge­sellschaft; KoLAB­O­Rac­ja e.V., Kühlhaus e.V., Wild­wuchs e.V., Bun­desmin­is­teri­um des Innern, für Bau und Heimat, Förderung


Jahr

2018—2020


Ort

Gör­litz, Deutschland

Blick von der pol­nis­chen Neiße­seite Rich­tung Peter­skirche. © Niko­las Fabi­an Kammerer
Fis­ch­er an der Neiße am pol­nis­chen Ufer. © Niko­las Fabi­an Kammerer

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Das ist unser Haus!

Wohnen darf, genau wie Grund und Boden, keine Ware sein—so lautet das Ziel des Miet­shäuser Syn­dikats ganz knapp zusam­menge­fasst. Seit sein­er offiziellen Grün­dung 1993 in Freiburg wer­den selb­stor­gan­isierte Haus­pro­jek­te entwick­elt und gefördert. Die Beson­der­heit des Syn­dikats ist, dass Grund­stücke und Gebäude dauer­haft dekom­mod­i­fiziert wer­den. Das heißt: Das Syn­dikat kauft zusam­men mit den Mietenden eines Haus­es das Objekt samt Grund und Boden, und löst damit tra­di­tionelle Eigen­tums- oder andere Abhängigkeitsver­hält­nisse auf. Es entzieht Gebäude und das Stück Land, auf dem sie ste­hen, dem Immo­bilien­markt und posi­tion­iert sich expliz­it gegen Speku­la­tion und Prof­it. Etwa 160 Pro­jek­te in Deutsch­land, den Nieder­lan­den und Öster­re­ich befind­en sich mit­tler­weile unter dem Schirm des Syn­dikats, die langfristig leist­bare Wohn‑, Arbeits- und Leben­sräume Wirk­lichkeit wer­den lassen.


Pro­jekt

Miet­shäuser Syndikat


Beteiligte

Miet­shäuser Syn­dikat Vere­in, Einzelper­so­n­en, Hausvere­ine, Grup­pen, Miet­shäuser Syn­dikat GmbH


Jahr

Seit 1992


Ort

Deutsch­land

© Ste­fan Marx

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */

Eine Stadtküche anderer Art

Die Küche des Urban Space 100 finanziert eine Vielfalt von städtis­chen, zivilge­sellschaftlich ini­ti­ierten Pro­jek­ten wie zum Beispiel Ren­ovierungsar­beit­en von Kul­turerbe, Straßen­musik­tage, Com­put­er­work­shops für Kinder oder Recy­clingsta­tio­nen für Plas­tik. © Teple Misto

Als Yuriy Fylyuk und seine Fre­unde im Som­mer 2008 aus Kiew nach Iwano-Franki­wsk kamen, fan­den sie einen Ort vor, an dem vielfach­er Man­gel herrschte. Sie grün­den das Net­zw­erk Teple Mis­to oder Warme Stadt, zu dem mit­tler­weile rund 60 lokale Unternehmen gehören. Ein Restau­rant wird Plat­tform für die Aktiv­itäten der Gruppe und dient als Ort des Zusam­menkom­mens und Aus­tauschs. 100 Men­schen beteili­gen sich als Mit­fi­nanzierende im Pro­jekt Urban Space 100. Auch die Ein­nah­men aus dem Restau­rant fließen in den Topf, aus dem seit 2015 Ini­tia­tiv­en, kleine und größere Pro­jek­te finanziert und gefördert wer­den. So wur­den mit den so gesam­melten Geldern bere­its his­torische Hau­se­ingänge restau­ri­ert, Com­put­er für medi­zinis­che Ein­rich­tun­gen beschafft, Sportver­anstal­tun­gen und Fes­ti­vals ausgerichtet.


Pro­jekt

Urban Space 100


Beteiligte

Yuriy Fylyuk und sechs Fre­unde, Grün­dung Teple Mis­to, Koen­twick­lung der Idee für das Urban Space 100 und Besitz des Trade­mark Urban Space 100; Teple Mis­to, Man­age­ment von Urban Space 100; 100 Grün­derin­nen und Grün­der, Finanzierung des Urban Space 100; Urban Space 100, NGO und Förderung von Pro­jek­ten; LLC URBAN 100, Restau­rant­be­trieb; 23 Restau­rants, Fir­ma für Restau­rant­man­age­ment und Man­age­ment von LLC URBAN 100


Jahr

Seit 2014


Ort

Iwano-Franki­wsk, Ukraine

Den Urban Space 100 in der Mykhaila Hru­shevsko­ho Straße 19 in Ivano-Frankivsk—eine Kom­bi­na­tion aus Restau­rant, Radiosender und Gemeindezentrum—gibt es seit 2014. Die Idee für diesen Ort wurde von der Teple Mis­to Plat­form gener­iert, die die Öffentlichkeit­sar­beit für das Pro­jekt über­nom­men hat­te und auch die Grün­derin­nen und Grün­der gesucht hat: 100 Per­so­n­en, die sich alle aktiv in die Gestal­tung ihrer Lebenswelt ein­brin­gen woll­ten. Das machen sie dadurch indem sie die Gewinne aus dem Restau­rant zu 80% in sozial-engagierte und nicht-prof­it-ori­en­tierte Pro­jek­te investieren. An vier Ter­mi­nen im Jahr wählen die Mit­glieder Pro­jek­te aus, die weit­er unter­stützt wer­den sollen. © Teple Misto
© Ste­fan Marx

/* Custom Archives Functions Go Below this line */ /* Custom Archives Functions Go Above this line */