Wer baut unsere Städte?

Die Arbeits­be­din­gun­gen von Bauar­bei­t­en­den sind poten­ziell lebens­bedrohlich, wenn sie mit schw­eren Maschi­nen in schwindel­er­re­gen­den Höhen hantieren. Ihre Arbeit­stage sind lang; ihre Arbeitsverträge, wenn es denn welche gibt, oft nicht aus­re­ichend. Doch die per­sön­lichen Geschicht­en, die sich in den Fil­men von Mar­ty­na Jan­ic­ka und Michal Gdak abbilden, stellen nicht die Arbeit­geben­den an den Pranger. Stattdessen fra­gen sie, wie Jan­ic­ka sagt, ob Fair Trade über­haupt mach­bar ist in diesem Feld—und falls ja, was genau das sein kön­nte. 5‑Kanal Film Instal­la­tion, Sand (3.11 min), Con­crete (6.03 min); Plas­ters, (3.33 min); Height (3.24 min); Love (2.16 min), 2016. © Fair Building

Das Pro­jekt Fair Build­ing han­delt von jenen, die häu­fig vergessen wer­den, wenn Architek­turschaf­fende von spek­takulären Neubaut­en oder Men­schen des öffentlichen Lebens von großflächi­gen Stadt­pla­nun­gen erzählen. Denn anders als in der Fil­min­dus­trie, wo jede noch so kleine Rolle im Abspann aufge­führt wird, hält sich die Architek­tur eher bedeckt, wenn es um die Arbeit und die Arbei­t­en­den geht, die Gebäude mit­tels ihrer Kraft möglich machen: Arbei­t­ende, die in prekären Ver­hält­nis­sen angestellt sind; Arbei­t­ende, die zeitweise fernab ihres Zuhaus­es an unwirtlichen Orten leben; Arbei­t­ende, die auf ungesicherten Baustellen ihren Beruf ausüben; Arbei­t­ende, die zu lange Tage und zu lange Wochen schuften. Sie spie­len hier die Hauptrolle.


Pro­jekt

Fair Build­ing


Beteiligte

Domini­ka Jan­ic­ka, Kura­torin; Mar­ty­na Jan­ic­ka, Michał Gdak, Mitwirk­ende; Han­na Wróblews­ka, Auf­trag; Zachę­ta — Nation­al Gallery of Art, Organisation


Jahr

2016


Ort

Polen

5‑Kanal Film Instal­la­tion, Sand (3.11 min), Con­crete (6.03 min); Plas­ters, (3.33 min); Height (3.24 min); Love (2.16 min), 2016. © Fair Building
5‑Kanal Film Instal­la­tion, Sand (3.11 min), Con­crete (6.03 min); Plas­ters, (3.33 min); Height (3.24 min); Love (2.16 min), 2016. © Fair Building
5‑Kanal Film Instal­la­tion, Sand (3.11 min), Con­crete (6.03 min); Plas­ters, (3.33 min); Height (3.24 min); Love (2.16 min), 2016. © Fair Building

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Für ein zweites Leben der Architektur

Vor­sichtiges Aus­bauen von Mar­mor­plat­ten aus dem Nord­bahn­hof in Brüs­sel. © Rotor

In der Arbeit von Rotor und Rotor Decon­struc­tion (RotorDC) geht es nicht um das Bauen von Gebäu­den oder Städten im bish­eri­gen Stil. Stattdessen arbeit­et das Büro an Strate­gien des vor­sichti­gen Rück­baus von zum Abriss freigegebe­nen Häusern. Während Abris­sar­beit­en gerettete und wieder auf­bere­it­ete Mate­ri­alien wer­den auf ein­er Web­site zum Verkauf ange­boten. Das Spek­trum ist groß und reicht von Schrankgrif­f­en bis zu Eichen­par­kett, von diversen Leucht­mit­teln bis Porzel­lan­waschbeck­en, von Glas­bausteinen zu Boden­fliesen. Das große Ziel von Rotor ist es, das Bewusst­sein für beste­hende Nutz- und Ver­mö­genswerte zu schär­fen und einen rechtlichen Rah­men für die Wiederver­w­er­tung zu schaf­fen. Ihr Hand­buch für den Rück­bau von öffentlichen Gebäu­den wird inzwis­chen von vie­len Kom­munen benutzt.


Pro­jekt

Rotor / RotorDC (Rotor Deconstruction)


Beteiligte

Rotor, Architek­turschaf­fende, Juristin­nen, Forschende, Bera­tende, Lehrende


Jahr

Seit 2016


Ort

Ver­schiedene Orte

Sortierte Akustik­plat­ten aus dem Gebäude der Générale de Banque in Brüs­sel. © Rotor
Arbei­t­ende demon­tieren eine Deck­en­verklei­dung. © Rotor
Wie kann man Gebäude so gestal­ten, fragt Lionel Devlieger von Rotor, dass ihre Kom­po­nen­ten ver­füg­bar wer­den und für ein zweites oder sog­ar drittes Leben so nüt­zlich wie möglich sind? Ein Team von Arbei­t­en­den demon­tiert Keramik­fliesen im ehe­ma­li­gen Insti­tut de Génie Civ­il in Lüt­tich. © Olivi­er Béart

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Ein Viertel, das die Dinge selbst in die Hand nimmt

Von 1969 bis 1971 fotografierte der Fotograf Nick Hedges das Leben in Liv­er­pool. Nick wurde von der Wohltätigkeit­sor­gan­i­sa­tion Shel­ter beauf­tragt, durch Eng­land und Schot­t­land zu reisen und das Leben von Fam­i­lien zu doku­men­tieren, die in Slums und im Elend leben. Hier sind junge Anwohn­er Liv­er­pools zu sehen die an einem Wahlplakat in der Gran­by Street vor­beige­hen. © Nick Hedges

In den 1980er Jahren ist Tox­teth Schau­platz vehe­menter Klassenkämpfe. Men­schen ver­legen ihren Wohn­sitz in andere Teile Liv­er­pools; viele der vik­to­ri­an­is­chen Rei­hen­häuser ver­fall­en. Daraufhin wird eine Gruppe im Quarti­er aktiv. Sie räu­men auf, leg­en Blu­men­beete an, stre­ichen Fen­ster und etablieren einen Markt. Eine Stiftung wird gegrün­det, der Com­mu­ni­ty Land Trust, um langfristig bezahlbaren Wohn­raum zu schaf­fen, der der Gemein­schaft gehört. Die Gruppe kann die Kom­mune überzeu­gen, Häuser nicht abzureißen, son­dern behut­sam zu erneuern. Später entwick­elt das Architek­turkollek­tiv Assem­ble einen Plan für das Gebi­et. Obwohl die Arbeit­en immer noch nicht abgeschlossen und viele Häuser immer noch baufäl­lig sind, ist das Ziel der Men­schen im Quarti­er, die Zukun­ft der Häuser selb­st in die Hand zu nehmen, erst ein­mal erreicht.


Pro­jekt

Gran­by Four Streets Redevelopment


Beteiligte

Gran­by Four Streets CLT; Steve Biko Hous­ing Asso­ci­a­tion, Beratung; Ann O’Byrne, Unter­stützerin, ehem. Liv­er­pool City Coun­cil Deputy May­or und Cab­i­net Mem­ber for Hous­ing; Assem­ble, Architekturbüro


Jahr

Seit 2011


Ort

Liv­er­pool, England

Assem­ble arbeit­ete mit dem Gran­by Four Streets Com­mu­ni­ty Land Trust (CLT) zusam­men, um unter anderem 10 ver­fal­l­ene Rei­hen­häuser auf der Cairns St. in Tox­teth zu ren­ovieren. © Lewis Jones
© Lewis Jones
Durch den Abriss aller bis auf vier von Granbys Straßen wurde eine einst blühende Gemeinde zer­streut, und die verbleiben­den »Gran­by Four Streets« waren nur noch dünn besiedelt. Luftauf­nahme des Abriss­ge­bi­ets von Gran­by Four Streets. Archive image ©Assem­ble
Die erste Pro­duk­trei­he des Gran­by Work­shops wurde für die zu ren­ovieren­den Häuser ent­wor­fen und umfasste Badez­im­mer­fliesen, Tür­griffe und Kamine. Hier zu sehen ist eine Samm­lung handge­fer­tigter Keramik­flaschen, Tassen und Gläs­er für den täglichen Gebrauch, die auf lokalen Mate­ri­alien beruhen. Das Unternehmen ist nach wie vor stark gemeinschaftsorientiert—es operiert von seinen Räum­lichkeit­en in der Gran­by Street aus, nimmt am monatlichen Gemein­schafts­markt teil und trägt weit­er­hin zu den laufend­en lokalen Ren­ovierun­gen bei. © Lewis Jones

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Wie ein Fuchs in der Stadt

Green­fort erzählt mit seinen Bildern Geschicht­en vom Fuchs: Wie er durch die Stadt schle­icht, über Brach­flächen und durch Hin­ter­höfe zieht. Vor­sichtig sieht er aus, aber auch souverän—denn schon lange ist die Nähe zwis­chen Fuchs (oder anderen Wildtieren) und Men­sch, auch in dicht bebaut­en und bewohn­ten Städten, keine Beson­der­heit mehr. Doch der Fotograf macht mit seinen Arbeit­en nicht nur den Fuchs und seine zeit­genös­sis­che Habi­tate sicht­bar. Green­fort beleuchtet gle­ichzeit­ig auch größere Fra­gen der Ökolo­gie, von Zusam­men­hän­gen zwis­chen ökonomis­chen, sozialen und kul­turellen Phänome­nen. Und so sprechen die Bilder vom Fuchs in der Stadt eben nicht nur von Koex­is­tenz, son­dern auch von ein­er Anpas­sung des füch­sis­chen Leben­sraums, notwendig gewor­den durch die Zer­störung von oder Ver­drän­gung aus anderen Leben­sräu­men auf­grund mas­siv­er Ein­griffe der Men­schen. Tue Green­fort, Daim­ler­straße 38, Foto auf Alu­mini­um, 40×59 cm, 2001, Edi­tion 5 + 1 AP © Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo

Immer mehr Wildtiere leben in unseren Städten. Der Arten­re­ich­tum in urba­nen Bal­lungs­ge­bi­eten ist mit­tler­weile sog­ar größer als im Umland von Sied­lungs­ge­bi­eten. Mit sein­er Foto­serie rückt der Kün­stler Tue Green­fort die Koex­is­tenz von Men­sch und Fuchs in unser Blick­feld. Er weist darauf hin, dass die zunehmende Vielfalt an tierischem Leben in den Städten uns vor neue Auf­gaben stellt, denn nicht alle sind über die Kohab­i­ta­tion glück­lich. Die Pla­nung ste­ht also vor großen Her­aus­forderun­gen. Sie muss sich nicht nur ver­mehrt und wesentlich umfassender um die vielfälti­gen Bedarfe und Wün­sche von ganz unter­schiedlichen Men­schen küm­mern, son­dern auch um diejeni­gen Wesen, die in Stad­ten­twick­lung­sprozessen keine eige­nen Stim­men haben.


Pro­jekt

Daim­ler­straße 38


Kün­stler

Tue Green­fort


Jahr

2001


Ort

Frank­furt, Deutschland 

© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo
© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo
© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo

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Von Menschen in Städten

Bêka & Lemoine, Homo Urbanus, HD, col­or, France, 2017—2020. Image and sound: Ila Bêka, edit­ing: Louise Lemoine & Ila Bêka, Pro­duc­tion: Bêka & Lemoine. Homo Urbanus Neapoli­tanus (45 min), Homo Urbanus Rabatius (45 min), Homo Urbanus Petrobur­gu­mus (45 min), Homo Urbanus Vene­tianus (55 min) © Bêka & Lemoine

Die bewegten Bilder zeigen Bogotá und Sankt-Peters­burg, Rabat und Seoul, Neapel und Tokyo, Doha und Shang­hai, Kyoto und Venedig. Wir tauchen in Szenen urba­nen All­t­ags ein. Es wird gefis­cht, geputzt, getanzt und gelacht. Was wir hier sehen ist Stadt. Doch wird uns nicht die Stadt gezeigt, die sich von Großpro­jekt zu Großpro­jekt hangelt, um sich im inter­na­tionalen Wet­tbe­werb zu behaupten. Die Räume in diesem Film sprechen vielmehr vom Leben. Stadt ist gelebter Raum, der von uns und unseren Prak­tiken lebt und erst dadurch lebendig wird. Die Gle­ich­heit der glob­alen Städte find­en wir hier nicht. Stattdessen: Plu­ral­ität, Het­ero­gen­ität und immer wieder ganz ortsspez­i­fis­ches Machen.


Pro­jekt

Homo Urbanus


Filmemachende

Ila Bêka & Louise Lemoine


Jahr

Seit 2018


Ort

Ver­schiedene Orte

© Bêka & Lemoine
© Bêka & Lemoine

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Über dem Straßenbahndepot ein genossenschaftliches Wohnprojekt

© Mar­tin Stollenwerk

Das große, bis zu sieben­stöck­ige Wohn- und Gewer­be­haus im Zürcher Bezirk Wiedikon ist alles andere als gewöhn­lich. Das Haus ist ein kleines Stück Stadt mit Kita, Arzt­prax­is, Bank­fil­iale, Pro­grammki­no, Bars, Restau­rant, Blu­men­laden und Tramde­pot. Weit­er­hin ist die Kalk­bre­ite als »2000-Watt-Are­al im Betrieb« zer­ti­fiziert: Durch aktive Nach­haltigkeits­maß­nah­men reduzieren die dort Wohnen­den und Arbei­t­en­den ihren ener­getis­chen Fußab­druck. Es wird gemein­sam gekocht und gegessen, Arbeit­sräume wer­den geteilt, eine Ding­bib­lio­thek ermöglicht das Auslei­hen von Geräten, und nie­mand hat ein eigenes Auto. Ver­glichen mit dem Zürcher Mit­tel­w­ert liegen die dadurch erziel­ten Einsparun­gen aktuell bei etwa 50 Prozent. Die Vision der Kalk­bre­ite soll langfristig für die gesamte Stadt gel­ten, um einen Beitrag zur Klim­agerechtigkeit zu leisten.


Pro­jekt

Wohn- und Gewer­be­bau Kalkbreite


Beteiligte

Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Pla­nung, Auf­trag, Betrieb; Müller Sigrist Architek­ten AG, Architek­tur­büro; HAAG. LA, Land­schaft­sar­chitek­tur; Stadt Zürich, Grundstück


Jahr

Seit 2006, stadt.labor Work­shop »Visio­nen für das Kalk­bre­ite-Are­al« 2014, Bezug des Gebäudes


Ort

Zürich, Schweiz

Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Zürich Müller Sigrist Architek­ten © Michael Egloff 
Neben dem öffentlich zugänglichen Innen­hof der Kalk­bre­ite, der über der Tramhalle des Depots liegt, gibt es weit­ere Außen­räume wie zum Beispiel die bege­hbaren Dachflächen, die nur für die Bewohnen­den des Blocks zugänglich sind. © Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Volk­er Schopp
© Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Volk­er Schopp

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Intime Innenleben

Andreas Koch, Woh­nung, Foto­druck auf Lein­wand, 500×800cm, 2004. © Andreas Koch

Bei­de Arbeit­en von Andreas Koch, Fen­ster und Tep­pich, sind regungs­los. Sie bilden die Spuren in der Exis­tenz ein­er Stadt, im Leben eines oder mehrerer Men­schen ab. Ver­meintlich Ver­trautes, die Schnittstelle vom Drin­nen zum Draußen, wird durch die Ver­größerung selt­sam verz­er­rt. Auch der per­spek­tivisch eige­nar­tige Blick von oben auf eine Woh­nung, die so gar nicht gese­hen wer­den kann, verän­dert die schein­bar gewohn­ten Innen­räume. Er macht das Pri­vate zum Öffentlichen, ohne dass die Bewohnen­den von diesen Blick­en erfahren. Wir nehmen beobach­t­ende, dis­tanzierte Posi­tio­nen ein: ein­sam, frem­dar­tig ver­rückt, ton­los, pas­siv und ganz ohne Teil­habe. Und so dauert es nicht lange, bis dieser voyeuris­tis­che Blick auf das Leben ander­er unan­genehm wird. Bloß raus hier und rein in die Stadt!


Pro­jekt

Fen­ster und Teppich


Kün­stler

Andreas Koch


Jahr

2007


Ort

Berlin, Deutsch­land

Andreas Koch, Fen­ster, Lichtkas­ten, Dia­pos­i­tiv, 230×160×30cm, 2007. Ausstel­lungsan­sicht loop—raum für aktuelle kun­st © Andreas Koch

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Transformation statt Abriss und Neubau

© Philippe Ruault

Über­all auf der Welt lassen sich Groß­wohn­sied­lun­gen wie die Cité du Parc find­en, die aus weitläu­fi­gen Land­schaften in die Höhe wach­sen. Quartiere wie die Cité gel­ten oft als »sozialer Bren­npunkt«. So auch hier. In den frühen 2000ern beschloss der franzö­sis­che Staat Maß­nah­men, um die Zukun­ft der Wohn­scheiben zu erörtern. Hier kommt das Architek­tur­büro Laca­ton & Vas­sal mit Druot ins Spiel. Das Team arbeit­et schon seit ger­aumer Zeit an der Frage: Wie kön­nen räum­liche Verän­derun­gen so geplant und umge­set­zt wer­den, dass sie nicht zur Ver­drän­gung der Bewohnen­den führen? So illus­tri­eren die Arbeit­en des Büros, dass Alter­na­tiv­en zu Abriss und Neubau existieren. Und sie definieren neue Qual­itäten in Häusern, die vie­len nicht verbesserungs­fähig erscheinen.


Pro­jekt

Trans­for­ma­tion de 530 Loge­ments et création de 8 loge­ments en toitures—Grand Parc Bordeaux


Beteiligte

Laca­ton & Vas­sal Archi­tectes, Frédéric Druot Archi­tec­ture, Christophe Hutin Archi­tec­ture, Architek­tur­büro; Bernard Blanc, ehe­ma­liger Gen­eraldirek­tor Aqui­ta­nis; Alain Jup­pé, ehe­ma­liger Bürg­er­meis­ter von Bor­deaux; Aqui­ta­nis Bor­deaux, Auftraggeber


Jahr

2011—2016


Ort

Bor­deaux, Frankreich

Die Häuser der Cité nach den Umbau­maß­nah­men. 2.300 von 4.000 Woh­nun­gen wur­den zwis­chen 2012 und 2017 saniert. Aber auch in anderen Groß­wohn­sied­lun­gen in Bor­deaux führte Aqui­ta­nis ähn­liche Maß­nah­men durch, die im Rah­men des Pro­gramms Généra­tions d’Habi­tat Inno­vant (GHI) statt Abriss und Neubau einen anderen Umgang mit Bestands­ge­bäu­den testen. © Philippe Ruault
© Philippe Ruault
Aqui­ta­nis, die Gesellschaft für sozialen Woh­nungs­bau des Gemein­de­ver­bands Bor­deaux Métro­pole, ist Eigen­tümerin der Gebäude. Der ehe­ma­lige Gen­eraldirek­tor des Unternehmens, Bernard Blanc, kon­nte den Abriss ver­hin­dern, unter anderem mit dem Argu­ment, dass die Cité du Grand Parc seit 2007 Teil der UNESCO-Weltkul­turerbe-Land­schaft von Bor­deaux ist. Mit der Entschei­dung für den Erhalt der Baut­en begin­nt nach einem architek­tonis­chen Wet­tbe­werb 2011 der Umbau. Die Bauauf­gabe umfasst die Trans­for­ma­tion ins­ge­samt dreier scheibenar­tiger Wohnge­bäude: die Blöcke H und I, die jew­eils 150 Meter lang und 45 Meter hoch sind, sowie Block G, der 60 Meter lang, aber nur 31 Meter hoch ist. © Philippe Ruault
© Philippe Ruault
In der ersten Phase des Umbaus wur­den die späteren Win­tergärten und Balkone, die von üblichen Last­wa­gen angeliefert wur­den, vor die existierende Fas­sade geset­zt. Erst danach ging es mit der Anpas­sung der existieren­den Hülle der Gebäude weit­er: Die alten Fen­ster wur­den demon­tiert, und neue Öff­nun­gen in die Fas­saden geschnit­ten. Die schnelle Mon­tage, möglich gemacht durch den hohen Ver­wen­dungs­grad von vor­fab­rizierten Ele­menten, trug dazu bei, dass die Bewohnen­den während der Umbau­maß­nah­men nicht ausziehen mussten. © Philippe Ruault

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Ein Zeichen für Europa

EUROPA an der König Galerie in der ehe­ma­li­gen St. Agnes Kirche in Berlin (2016). © Rubén Dario Kleimeer

Die Arbeit EUROPA ent­stand im Kon­text der Nach­we­hen der Wahl für den Aus­tritt Großbri­tan­niens aus der EU. Europa, so das Architek­tur- und Pla­nungs­büro more­Platz, fehle es an Sicht­barkeit, öffentlich­er Präsenz und pos­i­tivem Feed­back. Die riesi­gen leuch­t­en­den Röhren, die seit ihrer ersten Instal­la­tion im Novem­ber 2016 in Berlin und an vie­len anderen Orten in Deutsch­land und im Aus­land zu sehen waren, bedi­enen genau diesen artikulierten Man­gel. Doch die europäis­che Idee, für die diese Buch­staben und die Leuchtkör­p­er ein­ste­hen, wird von vie­len auch kri­tisch gese­hen: Europas Außen­gren­zen wer­den zunehmend abgeschot­tet und vertei­digt. Das Ver­sprechen eines offe­nen und sol­i­darischen Europas bleibt im Moment für viele ein unerr­e­ich­bares Ziel. Das strahlende EUROPA leuchtet nicht für alle gle­ich hell.


Pro­jekt

Europa


Beteiligte

more­Platz, Co-Ini­tia­torin­nen und Co-Ini­tia­toren, Entwurf; Johann und Lena König, Kofi­nanzierung; St. Agnes Immo­bilien- und Ver­wal­tungs­ge­sellschaft mbH; Deutsches Architek­tur Zen­trum, Unter­stützung; 33 Einzelper­so­n­en und Büro­ge­mein­schaften aus Architek­tur und Kul­tur, Kofinanzierung


Jahr

Seit 2016


Ort

Ver­schiedene Orte

EUROPA auf dem Kraftwerk Bille in Ham­burg (2017). © Hein­rich Holtgreve

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Flusslandschaften in der Stadt

© Lucía de Mosteyrín

Der Film Swim City führt uns vor, wie wertvoll Flüsse für das Wohl der gesamten Stadt­bevölkerung sind. Ob in den Donau-Fluss­bädern in Wien, im Botanis­chen Garten von Tiflis oder den Flüssen in Basel und Zürich—überall sprin­gen Men­schen an war­men und sog­ar kalten Tagen ins Wass­er. Auch in anderen Städten, in denen Flüsse ger­ade erst als Freiräume wieder­ent­deckt wer­den, formieren sich Ini­tia­tiv­en, die das Bewusst­sein für den Wert von Wass­er in der Stadt schär­fen wollen. Dabei geht es um weit mehr als das Baden zu pop­u­lar­isieren. Es sind auch Bewe­gun­gen, die angesichts zunehmender Pri­vatisierun­gen von Flus­sufern für den öffentlichen Zugang zum Wass­er kämpfen. Sie machen deut­lich, dass Flüsse als wichtige Adern in größeren ökol­o­gis­chen Gefü­gen ernst zu nehmen sind.


Pro­jekt

Swim City


Beteiligte

Jürg Egli, Künstler und Filmemach­er; Lucı́a de Mosteyrı́n, Fotografin; Bar­bara Buser, Andreas Ruby und Yuma Shi­no­hara, Co-Kura­tion; Schweiz­erisches Architek­tur­mu­se­um Basel, Auftraggeber


Jahr

2018, Fil­mauf­nah­men


Ort

Basel, Bern, Zürich und Genf, Schweiz

Swim City, 3‑Kanal Instal­la­tion im Video loop (18 min), 2019. © Jürg Egli
© Jürg Egli
© Lucía de Mosteyrín

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