Stadt im Wandel

Die Wek­er­le-Sied­lung im Südosten von Budapest ist seit eini­gen Jahren Teil des weltweit­en Tran­si­tion Town Net­zw­erks, das sich aktiv mit den glob­alen Her­aus­forderun­gen des Kli­man­ot­stands auseinan­der­set­zt und Prak­tiken für lokale Pro­duk­tions- und Ver­w­er­tungskreis­läufe entwick­elt. Es wer­den alter­na­tive Energiev­er­sorgun­gen entwick­elt, Nahrungsmit­tel­sou­veränität geschaf­fen, nach­haltiges Bauen und emis­sions­freie Mobil­ität gefördert. In Werk­er­le wer­den dabei beson­der­er Wert auf die sol­i­darische Land­wirtschaft gelegt, ökol­o­gis­ch­er Garten­bau durch Kurse bewor­ben, Saatgut lokaler Gemüs­esorten über Tauschbörsen gehan­delt und Kom­post sys­tem­a­tisch gesam­melt. Die Lokalregierung hat das Poten­zial dieses Ansatzes erkan­nt und unterstützt—trotz Gegenwind—mit Sach- und Geld­mit­teln. Ein Gemein­schaft­shaus kon­nte gebaut, ein Gemein­schafts­garten angelegt und der Mark­t­platz neu gestal­tet werden.


Pro­jekt

Áta­lakuló Wekerle


Beteiligte

Áta­lakuló Wek­er­le szervezöi kör, Organ­i­sa­tion; zahlre­iche lokale Ini­tia­tiv­en sowie die ungarische Tran­si­tion Town Ini­tia­tive und das inter­na­tionale Tran­si­tion Towns Netzwerk


Jahr

Seit 2009


Ort

Budapest, Ungarn

© Ste­fan Marx

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Ein Refugee-Hotel im Herzen Athens

We Are City Plaza, Claude Somot & Xiao­fu Wang © Samir

Das City Plaza Hotel im Athen­er Stadt­teil Vic­to­ria stand lange leer. Im April 2016 beset­zte eine Ini­tia­tive das ehe­ma­lige Hotel gemein­sam mit ges­tran­de­ten Flüch­t­en­den aus dem Irak, Afghanistan, Syrien und vie­len anderen Orten. Sie ver­wan­del­ten das Gebäude mit seinen 126 Zim­mern in ein Wohn­haus und ver­wal­teten es selb­st. In dem Pro­jekt wurde gezeigt, wie ökonomis­che und poli­tis­che Sol­i­dar­ität mit Flüch­t­en­den prak­tiziert wer­den kann. Damit war es auch ein Zen­trum für den Kampf gegen Ras­sis­mus, Gren­zen, repres­sive Migra­tionspoli­tiken und soziale Exk­lu­sion. Nach 36 Monat­en kam das Exper­i­ment 2019 zum Ende. Trotz der Kürze der Pro­jek­t­dauer, ste­hen das Gebäude im Zen­trum Athens und die Aktiv­itäten, die sich dort ent­fal­tet hat­ten, maßge­blich für The­men, die für uns alle—und nicht nur in Krisen—von Bedeu­tung sind.


Pro­jekt

City Plaza Hotel


Beteiligte

Solidaritätsinitiative für Wirtschafts- und Poli­tis­che Flüchtlinge, Organ­i­sa­tion; Claude Somot, Fotograf und Kura­tor von We Are City Plaza; Xiao­fu Wang, Fotografin und Kura­torin von We Are City Plaza


Jahr

2016—2019


Ort

Athen, Griechen­land

We are City Plaza ist ein Pro­jekt des Franzö­sis­chen Fotografen Claude Somot und der Chi­ne­sis­chen Fotografin Xiao­fu Wang. Für die Dauer von zwei Wochen liehen sie Fotokam­eras an 18 Bewohn­er und Bewohner­in­nen des beset­zten Hotels im Alter zwis­chen 8 und 38 Jahren aus. Diese nah­men Bilder aus ihrem täglichen Leben auf, die hier auss­chnit­thaft gezeigt wer­den. We Are City Plaza, Claude Somot & Xiao­fu Wang © Ali
We Are City Plaza, Claude Somot & Xiao­fu Wang © Hassan
Das City Plaza Hotel in Athen war zwis­chen 2016 und 2019 von Aktivistin­nen und Aktivis­ten beset­zt wor­den, um Men­schen auf der Flucht eine sichere und würde­volle Unterkun­ft zu geben. Das selb­stver­wal­tete Pro­jekt wurde auss­chließlich aus pri­vat­en Mit­teln finanziert und sol­i­darisch getra­gen. Es etablierte sich inner­halb kürzester Zeit als Zen­trum des Kampfes gegen soziale Aus­gren­zung und Ras­sis­mus. We Are City Plaza, Claude Somot & Xiao­fu Wang © Abbas

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Von der Lokomotivwerkstatt zur Bibliothek

© Sti­jn Bollaert

2009 erwirbt die Gemeinde Tilburg zusam­men mit zwei großen Immo­bilien- und Bau­fir­men das riesige Are­al direkt hin­ter dem Haupt­bahn­hof. Der ursprüngliche Plan sah vor, beste­hende Gebäude, wie die ehe­ma­lige Loko­mo­tiven­halle, kurz auch: LocHal, abzureißen und riesige Büro- und Apart­men­tkom­plexe zu erricht­en. Die Entschei­dung wird aber zurückgenom­men. Statt Abriss kom­men Sanierun­gen und Umnutzun­gen. So eröffnet 2019 hier die städtis­che Bib­lio­thek, die aber viel mehr ist als eine Samm­lung von Büch­ern. So schützt die gläserne Halle einen innen liegen­den Stadtplatz—mit Café und Fre­itreppe. Außer­dem befind­en sich hier Mag­a­zin, Büro- und Ver­anstal­tungsräume, und an den Rän­dern liegen Werk­stät­ten und Arbeit­sräume. Die vie­len Men­schen, die das Gebäude für man­nig­faltige Aktiv­itäten nutzen, machen deut­lich, dass öffentlich­er Raum auch in der Zukun­ft noch eine wesentliche Rolle spie­len wird.


Pro­jekt

LocHal


Beteiligte

CIVIC archi­tects, Braaks­ma & Roos archi­tecten­bu­reau, Inside Out­side / Petra Blaisse, Mecanoo, Architek­turschaf­fende; Gemeente Tilburg, De Bib­lio­theek Mid­den-Bra­bant, Kun­st­loc Bra­bant, Auftrag


Jahr

Seit 2019


Ort

Tilburg, Nieder­lande

Die ehe­ma­lige Werkhalle, in der Loko­mo­tiv­en gefügt und gewartet wur­den. Archive image © Civic Architects
© Sti­jn Bollaert
© Sti­jn Bollaert
Luft­bild des Eisen­bahnare­als in der nieder­ländis­chen Stadt Tilburg. © Karel Tomei

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Vielfalt in der Clubkultur

© Ceren Saner

Das junge Berlin­er Kollek­tiv No Shade ver­sucht, die Musik- und Club­szene nach­haltig zu verän­dern. So soll, zum Beispiel durch die Aus­rich­tung ein­er regelmäßig stat­tfind­en­den Club­nacht sowie ein­er Rei­he von Aus­bil­dung­spro­gram­men, die Repräsen­ta­tion von weib­lichen, non-binären und trans DJs sowie visuellen Kun­stschaf­fend­en in der Club­szene erhöht wer­den. Auch will das Kollek­tiv die unter­schiedlichen com­mu­ni­ties, crews und Feiern­den bess­er miteinan­der ver­net­zen und solid­ere Struk­turen auf­bauen. Denn diese Strate­gien, Net­zw­erke, Auf­fang­mech­a­nis­men und Werkzeuge sind wesentlich, um die teils frag­ilen, oft prekären, häu­fig isolierten und meist par­al­lel existieren­den Sys­teme am Leben zu hal­ten und durch die Bil­dung von sol­i­darischen Momenten weit­er zu stärken.


Pro­jekt

No Shade


Beteiligte

Kikelo­mo, Fol­ly Ghost, Ceekayin2u, Ace of Dia­monds, Auco, Sara Fumaça, Perig­ga, Grinder­teeth, Fores­ta, Panasi­a­girl, 41ISSA, Bad Juju


Jahr

Seit 2018


Ort

Berlin, Deutsch­land

© No Shade
© No Shade

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Kolonialen Geschichten auf der Spur

© The Black Archives

Seit etwa fünf Jahren gibt es in Ams­ter­dam ein Archiv, das ver­bor­gene und sel­ten erzählte, aus­radierte genau­so wie unter­drück­te Stim­men und Geschicht­en (wieder) sicht­bar machen will. Auf­bauend auf dem Nach­lass des in Suri­nam gebore­nen Sozial­wis­senschaftlers Wal­do Heil­bron ist ein Zen­trum für (post)koloniale Geschichte ent­standen. Hier wird hege­mo­ni­ale und aus Europa her­aus erstellte Geschichtss­chrei­bung um Aspek­te, Dat­en und Fak­ten erweit­ert, die ein mul­ti­per­spek­tivis­ches Bild glob­aler Entwick­lun­gen über die let­zten 400 Jahre zeich­nen. Als Ort des Sam­melns, Forschens, Ver­mit­telns und Pro­duzierens von Wis­sen demon­stri­ert The Black Archives, wie Geschichte anders aus­gerichtet und Schritt für Schritt um eben jene fehlen­den und unter­drück­ten Stim­men ergänzt und erweit­ert wer­den kann.


Pro­jekt

The Black Archives


Beteiligte

Jes­si­ca de Abreu, Mitchell Esa­jas, Miguel Heil­bron, Thiemo Heil­bron und weitere


Jahr

Seit 2015


Ort

Ams­ter­dam, Niederlande

© Mar­i­on Visser
© The Black Archives

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Technische Hilfe für eine informelle Siedlung

Die Arbeit mit der Nach­barschaft von Ter­ras da Cos­ta ist für ate­lier­mob kein Einzelfall. Schon lange beschäftigt sich das Büro mit ähn­lichen Quartieren, set­zt sich für bess­er aus­ges­tat­tete, legale Woh­nun­gen für Men­schen in informellen Sied­lun­gen ein und leis­tet tech­nis­che Hil­fe. Dabei sehen die Architek­tin­nen und Architek­ten diese Auseinan­der­set­zung als Erweiterung des Beruf­s­stands der Architek­tur, der sich so oft nur um for­male und ästhetis­che Dinge kümmert—aber soziale und ökonomis­che Beziehun­gen vol­lends ignori­ert. © Fer­nan­do Guerra

Südlich von Liss­abon, im Hin­ter­land von Hotels und Apart­men­tkom­plex­en, befind­et sich das nicht legal­isierte Quarti­er Ter­ras da Cos­ta. Im Jahr 2012 entste­ht in der Nach­barschaft die Idee, eine Gemein­schaft­sküche einzuricht­en. Der Vorschlag ist mit der Hoff­nung ver­bun­den, dass die Behör­den dadurch der Ein­rich­tung ein­er Wasser­leitung zus­tim­men und damit die Legal­isierung der Sied­lung begin­nen kann. Das Architek­tur­büro ate­lier­mob und viele andere Grup­pen, Ini­tia­tiv­en und Einzelper­so­n­en helfen auf ver­schieden­ste Art. Manche brin­gen ihre Arbeit direkt ein, andere posi­tion­ieren sich sol­i­darisch, und Stiftun­gen unter­stützen das Pro­jekt finanziell. Nach etwa zwei Jahren fließt endlich Wass­er nach Ter­ras da Cos­ta. Doch viele andere Aspek­te sind weit­er­hin ungeklärt—können oder wollen poli­tisch nicht beant­wortet wer­den, so dass Sied­lun­gen in ähn­lichen Sit­u­a­tio­nen auch weit­er­hin für ihr Recht auf Stadt kämpfen müssen.


Pro­jekt

Coz­in­ha Comunitária das Ter­ras da Cos­ta, Gemein­schaft­sküche Ter­ras da Costa


Beteiligte

Ate­lier­mob und Colec­ti­vo Ware­house, Architek­turschaf­fende; Bewohnende von Ter­ras da Cos­ta, con­struct­Lab, Unterstützung


Jahr

2014


Ort

Ter­ras da Cos­ta, Liss­abon, Portugal

Die informelle Sied­lung Ter­ras da Cos­ta südlich von Liss­abon. © Fer­nan­do Guerra
Die Legal­isierung der Sied­lung stand zu keinem Zeit­punkt zur Debat­te. Stattdessen erwirkt die Zusam­me­nar­beit der Nach­barschaft mit dem Architek­tur­büro die Pri­or­isierung eines Wasser­an­schlusses, der poli­tisch durch­set­zbar ist. © Fer­nan­do Guerra
Die Wasserver­sorgung läuft über die Küche und bedi­ent Hygiene- und San­itär­funk­tio­nen. © Fer­nan­do Guerra
© Fer­nan­do Guerra

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Eine Modellstadt aus Erinnerungen und Träumen

Die Stadt­land­schaft der Welt­stadt entwick­elt sich aus etwa 150 Häusern, die von Geflüchteten zusam­men mit dem Berlin­er Vere­in Schle­sis­che 27 und anderen Organ­i­sa­tio­nen gebaut wur­den. © Aris Kress

Dass die hier ver­sam­melten Häuser zusam­mengewür­felt wirken, kommt daher, dass es die einzel­nen Gebäude, so wie sie da ste­hen, zum Teil gar nicht als gebaute Struk­turen gibt. Sie sind Abbil­dun­gen von Erin­nerun­gen, die sich mit Visio­nen von ein­er zukün­fti­gen Bleibe mis­chen. Gebaut von Geflüchteten aus dem Iran, Syrien, Marokko und Pak­istan, ent­stand die Welt­stadt, wie das Pro­jekt heißt, zusam­men mit dem Berlin­er Vere­in Schlesische27 und anderen Organ­i­sa­tio­nen. Diese Glob­al City der anderen Art ist Speku­la­tion und Traum: über eine Zukun­ft ohne Gren­zen, über Stadt als dial­o­gis­ch­er Prozess und Viel­stim­migkeit, von der wir heute noch immer zu wenig haben.


Pro­jekt

Welt­stadt


Beteiligte

S27—Kunst und Bil­dung, Ini­tia­tive; Anton Schüne­mann, Bar­bara Mey­er, Lin­da Weich­lein, Matze Görig, Konzept und Kün­st­lerische Pro­jek­tleitung, Lin­da Weich­lein, Organ­isatorische Pro­jek­tleitung, Jana Barthel, Car­los de Abreu, Matthias Falken­berg, Jens Ger­lich, Wasim Ghiri­ou, Abuzer Güler, Renaud Hélé­na, Chris­t­ian Diaz Ore­jare­na, Nidal Jalouk, Folke Köb­ber­ling, Bern­hard Kremser, Ben­jamin Men­zel, Valentin Peitz, Thorsten Schlop­snies / Todosch, Fed­er­i­ca Teti, Kun­sta­syl e.V. mit Bar­bara Caveng, Rudi Keil­er Gómez de Mel­lo, Char­lotte Kent Danoy, Bern­hard Kremser, Aymen Mon­tass­er, Dachil Sado, David Tsch­ier­sch, Patryk Witt


Jahr

2016—2020


Ort

Berlin, Deutsch­land

Kinder, Jugendliche und Erwach­sene bauen Mod­elle von Häusern, die bekan­nte und erlebte, aber auch zukün­ftige und erträumte Orte darstellen. © Fred Moseley
Lamin Man­neh, Gam­bia. © Fred Moseley
Abdel Kad­er Hami, Syrien. © Matze Görig
S27—art and edu­ca­tion © Fred Moseley

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