Platz machen

Das Platzpro­jekt gehört zum Port­fo­lio der Orte, mit denen das Kul­tur­büro der Stadtver­wal­tung Han­nover als Kan­di­dat für die Kul­turhaupt­stadt Europas 2025 antritt. © Sofie Puttfarken

Vor etwa 16 Jahren find­en zwei Skater ein Stück Land im Gewer­bege­bi­et Han­nover-Lin­den ver­waist vor. Sie begin­nen aufzuräu­men und einen kleinen Skatepark anzule­gen. 2009 formieren sie sich als Vere­in, han­deln einen Zwis­chen­nutzungsver­trag mit der Eigen­tümerin aus und schließen einen heute noch gülti­gen Pachtver­trag über 1 Euro pro Jahr ab. 2013 formiert sich dann ein weit­er­er Vere­in: Platzpro­jekt ver­fol­gt das Ziel, Raum für Ini­tia­tiv­en zu schaf­fen, einen Ort zur Selb­sthil­fe, zur gegen­seit­i­gen Unter­stützung mit Wis­sen, Werkzeu­gen und handw­erk­lich­er Arbeit. Forschungsmit­tel und staatliche Fördergelder ermöglichen den Auf­bau länger­fristiger Beteili­gungsstruk­turen für junge Men­schen, die in selb­stor­gan­isierten Räu­men über ihre Städte disku­tieren und diese aktiv mit­gestal­ten möchten.


Pro­jekt

PlatzPro­jekt


Beteiligte

PlatzPro­jekt e.V., Träger; Stadt Han­nover, Kofi­nanzierung, Ver­hand­lung; Metro Group, Grund­stück­seigen­tum; Bun­desmin­is­teri­um des Innern, für Bau und Heimat, Kofinanzierung


Jahr

Seit 2013, Vereinsgründung


Ort

Han­nover, Deutschland

© Chi­na Hopson
2004 beset­zte eine Gruppe von Skatern ein ver­wildertes Grund­stück in einem Indus­triege­bi­et im West­en Han­novers. Die Stadtver­wal­tung und der Bezirks­bürg­er­meis­ter Rain­er-Jörg Grube unter­stützen das Pro­jekt beim Abschluss eines Pachtver­trags und der Erweiterung der Aktiv­itäten auf ein Nach­bar­grund­stück. © Philip Robin­son Crusius
© Sam Green

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Kunst und Aktivismus

Die Instal­la­tion Pub­lic Forum vom Mit­be­grün­der des Cen­ter for Artis­tic Activism, Steve Lam­bert, ver­ste­ht sich als mobile Diskussionsplattform—wobei die Öffentlichkeit hier dazu ein­ge­laden wird abzus­tim­men, ob die auf dem Schild for­mulierten Fra­gen richtig oder falsch sind. © Steve Lambert

Gefäng­nis­re­for­men, faire Län­der­haushalte, Gerechtigkeit für Einge­wan­derte, die adäquate Bes­tim­mung von Steuer­las­ten, die Aufhe­bung von Rassen­tren­nung in Schulen, das Bekämpfen von Kor­rup­tion oder das Hin­ter­fra­gen von polizeilichen Überwachun­gen von Bevölkerungsschichten—all das sind The­men für das Cen­tre for Artis­tic Activism (C4AA). Die Beson­der­heit ihrer Arbeit liegt dabei in der Verknüp­fung von Meth­o­d­en und For­mat­en der Kun­st und sozialer Bewe­gun­gen. In Work­shops, Sem­i­naren, Som­mer­akademien und weit­eren Pro­gram­men disku­tieren sie mit Kun­stschaf­fend­en genau­so wie Men­schen, die vor­rangig in sozialen Bewe­gun­gen aktiv sind, die Beweg­gründe und Arbeitsweisen der jew­eils anderen Gruppe. Damit sollen Forderun­gen geschärft und Hand­lun­gen präzis­er organ­isiert wer­den. Alles andere, so die Grün­der der Organ­i­sa­tion, sei ein strate­gis­ch­er unverzeih­lich­er Fehler.


Pro­jekt

The Pub­lic Forum


Kün­stler

Steve Lam­bert


Beteiligte

Cen­ter for Artis­tic Activism


Jahr

Seit 2009


Ort

Ver­schiedene Orte

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Dem Recht auf Stadt Gehör verschaffen

© Stel­la Flatten

Der Chor der Sta­tis­tik wurde 2019 gemein­sam von der Musik­erin Bernadette La Hengst und dem exper­i­mentellen Architek­turkollek­tiv raum­labor­ber­lin gegrün­det. Über einen öffentlichen Aufruf fan­den sich Men­schen zusam­men, die sin­gend die Her­aus­forderun­gen von Stad­ten­twick­lung­sprozessen the­ma­tisieren wollen. Konkreter Anlass für die Etablierung dieses Chores war das Mod­el­lver­fahren um das Haus der Sta­tis­tik in Berlin. Die gemein­sam entwick­el­ten Lieder stellen Fra­gen und the­ma­tisieren Äng­ste. Sie for­mulieren aber auch Forderun­gen. So singt der Chor über Ver­drän­gung und vom Recht auf Stadt, er benen­nt Prob­leme wie Miet­preis­steigerun­gen und die Pri­vatisierun­gen von Raum. Das gemein­same Sin­gen und öffentliche Auftreten sind dabei Protest und Demon­stra­tion zugle­ich. »Für eine bessere Zukun­ft!« sagt die Chor­lei­t­erin, den Tak­t­stock hebend.


Pro­jekt

Chor der Statistik


Beteiligte

Andrea Hof­mann, Frauke Ger­sten­berg, Markus Bad­er, raum­labor­ber­lin; Bernadette La Hengst, Sän­gerin und Chor­lei­t­erin; Chormitglieder


Jahr

Seit 2019


Ort

Berlin, Deutsch­land

Fast zehn Jahre stand das Haus der Sta­tis­tik am Berlin­er Alexan­der­platz leer, bis eine Gruppe von Kun­st- und Kul­turschaf­fend­en auf großen Ban­nern behauptete, dass die Stadt an dieser Stelle preis­gün­stige Ate­liers erricht­en wolle. Was als Stre­ich startete, wurde in den let­zten Jahren zu einem kom­plex­en städte­baulichen Pro­jekt, das sich der gemein­wohlo­ri­en­tierten Entwick­lung des Are­als ver­schrieben hat. © Felix Marlow
Im Rah­men der Pio­nier­nutzun­gen am Haus der Sta­tis­tik wurde 2019 der Chor der Sta­tis­tik ins Leben gerufen—ein von raum­labor­ber­lin und der Kun­stschaf­fend­en und Sän­gerin Bernadette La Hengst ini­ti­iertes Pro­jekt. In den Liedern des Chors—hier ein öffentlich­er Auftritt während der Berlin Art Week im Sep­tem­ber 2019—werden die Span­nungs­felder von städtis­chen Entwick­lun­gen the­ma­tisiert: Woh­nungsnot und All­t­agsras­sis­mus genau­so wie sol­i­darische Prak­tiken für ein Recht auf Stadt für alle. © Vic­to­ria Tomaschko
Nor­male Mega­phone scheinen schon lange nicht mehr auszure­ichen, um sich Gehör zu ver­schaf­fen. So ste­ht hier das Mega-Mega­fon als vielle­icht notwendi­ge Über­steigerung für die unge­hörten Bedarfe und Bedürfnisse ein­er bre­it­en Zivilge­sellschaft. © raumlaborberlin

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Stadtspiele

© Play the City

In den Spie­len der Agen­tur Play the City sollen ver­schiedene Akteurin­nen und Akteure ins Gespräch kom­men, um miteinan­der über Fra­gen der Stadt­pla­nung zu disku­tieren. Wenn häu­fig nur poli­tis­che und kom­mu­nale Entschei­dungsträger am Tisch sitzen, um über Pro­jek­te zu entschei­den, dann kom­men hier diverse Grup­pen zusam­men: Mitar­bei­t­ende der Stadtver­wal­tung, Bewohnende eines Vier­tels, Men­schen, die lokale Geschäfte betreiben, Ini­tia­tiv­en genau­so wie Immo­bilienun­ternehmen, Architek­turschaf­fende und viele mehr. Alle sollen mit­disku­tieren und mitentschei­den. So zumin­d­est das großar­tige Prinzip des Spiels. Es soll im Vor­feld groß­maßstäblich­er Bau- und Stad­ten­twick­lung­spro­jek­te gespielt wer­den, sagen die, die das Spiel in lokalen Vari­anten entwick­eln, um Kon­sens­bil­dun­gen zu beschle­u­ni­gen, Entschei­dun­gen zu unter­stützen und Kon­flik­te auszuräumen.


Pro­jekt

Play the City


Beteiligte

Ekim Tan; Txell Blan­co; Chris­sy Gaglione; Sjors Martens, Gründung; Hyun­woo Koo; Ulas Akin; Ekin Güneş Şan­lı; Müge Yor­gancı, Mitar­beit; ver­schiedene Auftraggebende


Jahr

Seit 2008


Ort

Ver­schiedene Orte

© Play the City
© Play the City
© Play the City
© Play the City
© Play the City

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Kolonialen Geschichten auf der Spur

© The Black Archives

Seit etwa fünf Jahren gibt es in Ams­ter­dam ein Archiv, das ver­bor­gene und sel­ten erzählte, aus­radierte genau­so wie unter­drück­te Stim­men und Geschicht­en (wieder) sicht­bar machen will. Auf­bauend auf dem Nach­lass des in Suri­nam gebore­nen Sozial­wis­senschaftlers Wal­do Heil­bron ist ein Zen­trum für (post)koloniale Geschichte ent­standen. Hier wird hege­mo­ni­ale und aus Europa her­aus erstellte Geschichtss­chrei­bung um Aspek­te, Dat­en und Fak­ten erweit­ert, die ein mul­ti­per­spek­tivis­ches Bild glob­aler Entwick­lun­gen über die let­zten 400 Jahre zeich­nen. Als Ort des Sam­melns, Forschens, Ver­mit­telns und Pro­duzierens von Wis­sen demon­stri­ert The Black Archives, wie Geschichte anders aus­gerichtet und Schritt für Schritt um eben jene fehlen­den und unter­drück­ten Stim­men ergänzt und erweit­ert wer­den kann.


Pro­jekt

The Black Archives


Beteiligte

Jes­si­ca de Abreu, Mitchell Esa­jas, Miguel Heil­bron, Thiemo Heil­bron und weitere


Jahr

Seit 2015


Ort

Ams­ter­dam, Niederlande

© Mar­i­on Visser
© The Black Archives

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Eine Modellstadt aus Erinnerungen und Träumen

Die Stadt­land­schaft der Welt­stadt entwick­elt sich aus etwa 150 Häusern, die von Geflüchteten zusam­men mit dem Berlin­er Vere­in Schle­sis­che 27 und anderen Organ­i­sa­tio­nen gebaut wur­den. © Aris Kress

Dass die hier ver­sam­melten Häuser zusam­mengewür­felt wirken, kommt daher, dass es die einzel­nen Gebäude, so wie sie da ste­hen, zum Teil gar nicht als gebaute Struk­turen gibt. Sie sind Abbil­dun­gen von Erin­nerun­gen, die sich mit Visio­nen von ein­er zukün­fti­gen Bleibe mis­chen. Gebaut von Geflüchteten aus dem Iran, Syrien, Marokko und Pak­istan, ent­stand die Welt­stadt, wie das Pro­jekt heißt, zusam­men mit dem Berlin­er Vere­in Schlesische27 und anderen Organ­i­sa­tio­nen. Diese Glob­al City der anderen Art ist Speku­la­tion und Traum: über eine Zukun­ft ohne Gren­zen, über Stadt als dial­o­gis­ch­er Prozess und Viel­stim­migkeit, von der wir heute noch immer zu wenig haben.


Pro­jekt

Welt­stadt


Beteiligte

S27—Kunst und Bil­dung, Ini­tia­tive; Anton Schüne­mann, Bar­bara Mey­er, Lin­da Weich­lein, Matze Görig, Konzept und Kün­st­lerische Pro­jek­tleitung, Lin­da Weich­lein, Organ­isatorische Pro­jek­tleitung, Jana Barthel, Car­los de Abreu, Matthias Falken­berg, Jens Ger­lich, Wasim Ghiri­ou, Abuzer Güler, Renaud Hélé­na, Chris­t­ian Diaz Ore­jare­na, Nidal Jalouk, Folke Köb­ber­ling, Bern­hard Kremser, Ben­jamin Men­zel, Valentin Peitz, Thorsten Schlop­snies / Todosch, Fed­er­i­ca Teti, Kun­sta­syl e.V. mit Bar­bara Caveng, Rudi Keil­er Gómez de Mel­lo, Char­lotte Kent Danoy, Bern­hard Kremser, Aymen Mon­tass­er, Dachil Sado, David Tsch­ier­sch, Patryk Witt


Jahr

2016—2020


Ort

Berlin, Deutsch­land

Kinder, Jugendliche und Erwach­sene bauen Mod­elle von Häusern, die bekan­nte und erlebte, aber auch zukün­ftige und erträumte Orte darstellen. © Fred Moseley
Lamin Man­neh, Gam­bia. © Fred Moseley
Abdel Kad­er Hami, Syrien. © Matze Görig
S27—art and edu­ca­tion © Fred Moseley

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Teilhabe an der Gestaltung der Stadt

Nach dem umstrit­te­nen Abriss der Esso-Häuser im Ham­burg­er Stadt­teil St. Pauli wird ein Beteili­gungsver­fahren in Auf­trag gegeben, um die Wün­sche der Men­schen zu erfassen. Aber die Plan­bude, eine Grup­pierung aus Kul­turschaf­fend­en, Pla­nen­den und Aktivistin­nen, die den Zuschlag für diese Arbeit erhält, will mehr. Forderun­gen aus der Stadt­ge­sellschaft, so ihr Ziel, müssen in pla­nungsrel­e­vante Doku­mente ein­fließen, verpflich­t­end fest­ge­hal­ten und damit in den gebaut­en Objek­ten ver­ankert wer­den. Hun­derte Men­schen machen in diesem Ver­fahren mit und brin­gen sich ein. Ihre Anmerkun­gen, Hoff­nun­gen und Forderun­gen wer­den im soge­nan­nten St.-Pauli-Code fest­ge­hal­ten. Dieser wird Grund­lage für den 2015 aus­geschriebe­nen städte­baulichen Wet­tbe­werb und die andauernde Projektentwicklung.


Pro­jekt

Plan­Bude / Knack den St. Pauli Code


Beteiligte

Mar­git Czen­ki, Christoph Schäfer, Renée Trib­ble, Lisa Marie Zan­der, Christi­na Röthig, bis 2018; Patri­cia Wedler, bis 2017; Volk­er Kattha­gen, bis 2016; Nach­barschaftsini­tia­tiv­en und Bewohnende


Jahr

Seit 2014


Ort

Ham­burg, Deutschland

Die Esso-Häuser am Spiel­bu­den­platz im Ham­burg­er Stadt­teil St. Pauli wur­den in den späten 1950er Jahren erbaut und gal­ten in den frühen 2010er Jahren als ein­sturzge­fährdet. Sie wurden—unter großem Protest—im Jahr 2014 abgeris­sen. Doris Antony (CC BY-SA 4.0)
Die Plan­bude organ­isiert die zivilge­sellschaftliche Gegen­wehr zu den Pla­nun­gen des Ham­burg­er Sen­ats für das mit­tler­weile geräumte Grund­stück. Die Plan­bude wird vor Ort ein­gerichtet, um die Wün­sche der Stadt­ge­sellschaft für das Quarti­er aufz­u­fan­gen und zu artikulieren. © Mar­git Czenki 
Die Plan­bude fungiert als Begeg­nung­sort, als Zen­trum für Recherche, als Nach­barschafts­bib­lio­thek, Ausstel­lungsraum und Diskus­sion­splat­tform. So wer­den von hier aus nicht nur Wün­sche gesam­melt, son­dern auch konkrete Forderun­gen für die Neu­pla­nun­gen am Spiel­bu­den­platz aufgestellt. © Frank Egel Photography
Das nieder­ländis­che Architek­tur­büro NL-Archi­tects und BEL-Architek­ten aus Köln haben mit einem muti­gen gemein­samen Entwurf den St. Pauli-Code getrof­fen und den Wet­tbe­werb Spiel­bu­den­platz gewon­nen. © Bay­erische Hausbau

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Ein Versuch radikaler Partizipation

© Super­flex

Superk­ilen ist ein­er von vie­len öffentlichen Räu­men, die in den ver­gan­genen zwanzig Jahren im Kopen­hagen­er Stadt­teil Nør­re­bro angelegt wur­den. Ziel des Parks war es, einen erweit­erten Sozial­raum zu schaf­fen, der das Quarti­er stärk­er in das größere Stadt­ge­füge ein­bindet. Außer­dem soll­ten Bedin­gun­gen für Mitbes­tim­mung und Inklu­sion etabliert wer­den, so dass die unter­schiedlichen kul­turellen und eth­nis­chen Grup­pen Teil der Pla­nung wer­den kon­nten. So galt es nicht nur, Räume zu schaf­fen, wo sich die Nach­barschaften gerne aufhal­ten. Zusät­zlich sollte sich deren Diver­sität im Entwurf abbilden. Im Prozess ent­stand so eine Rei­he von Räu­men, die von unter­schiedlichen Vorstel­lun­gen geprägt und für ver­schiedene Aktiv­itäten pro­gram­miert ist. Doch genau das wirft auch viele Fra­gen über die genauen Ambi­tio­nen für und Umset­zun­gen von zivilge­sellschaftlichen Mit­gestal­tung­sprozessen auf.


Pro­jekt

Superk­ilen


Beteiligte

TOPOTEK 1, BIG, Architek­tur­büro; Land­schaft­sar­chitek­tur; Super­Wlex, Kun­stschaf­fende; Stadtver­wal­tung Kopen­hagen; Real­da­nia, Auftraggeber


Jahr

2005, Wet­tbe­werb­sauss­chrei­bung; 2007—2012, Umsetzung


Ort

Kopen­hagen, Dänemark

© Iwan Baan
© Iwan Baan
© Jens Lindhe
© Super­flex

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Begegnungen provozieren

Die Robert Walser-Sculp­ture will Robert Walser neu denken und Begeg­nun­gen provozieren. Sie will, so Hirschhorn, Ereig­nis sein und eine neue Form von Kun­st im öffentlichen Raum prä­gen. Dabei ist die hirschorn­sche Land­schaft aus Palet­ten, Sper­rholz­plat­ten und Kle­be­band kein Objekt, das irgend­wo ein­fach nur herum­ste­ht und immer gle­ich auss­chaut. Es will immer und für alle zugänglich sein und entste­ht eigentlich erst durch die Inter­ak­tion mit dem Raum, durch die Aktiv­itäten, die darin stat­tfind­en, und die Men­schen, die sich diese Räume aneignen. Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, Place de la Gare, Biel, Schweiz, 2019. Mit fre­undlich­er Genehmi­gung des Kün­stlers und ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García

Die Arbeit­en von Thomas Hirschhorn the­ma­tisieren die Her­aus­forderun­gen unser­er Zeit. Sie han­deln von Kli­man­ot­stand und Gerechtigkeit, von Kon­sumexzess und Ent­frem­dung. Viele der geopoli­tis­chen Diskus­sio­nen, die der Kün­stler anschnei­det und die wir son­st gut auf Dis­tanz hal­ten kön­nen, brechen in seinen Arbeit­en über und auf uns ein. Wir wer­den Teil des hirschhorn­schen Kos­mos, der so klar sagt, wie wichtig es ist, Posi­tion zu beziehen. Die aus­gestellte Col­lage wirkt  auf den ersten Blick selt­sam nüchtern, fast ent­fremdet. Werte und Hal­tun­gen, nicht Lösun­gen, ste­hen im Zen­trum. Ein­fache Antworten auf die man­nig­fachen Fra­gen suchen wir verge­blich. Vielmehr geht es um das Knüpfen von sozialen Beziehun­gen, das gemein­same Han­deln, das Erfind­en von Prak­tiken, die Räume pro­duzieren oder verändern.


Kün­stler

Thomas Hirschhorn


Pro­jekt

Schema Art and Pub­lic Space


Jahr

2020


Pro­jekt

Robert-Walser-Sculp­ture


Auf­tragge­ber

Fon­da­tion Expo­si­tion Suisse de Sculp­ture-ESS/S­tiftung Schweiz­erische Plas­tikausstel­lung SPA


Jahr

2019


Ort

Biel, Schweiz


Pro­jekt

Too too-much much


Auf­tragge­ber

Muse­um Dhondt-Dhaenens


Jahr

2010


Ort

Deurle, Bel­gien

»I love Robert Walser« sagt Hirschhorn über den in Biel in der Schweiz gebore­nen Schrift­steller. Walser habe immer »das Kleine, das Unbeachtete, das Schwache, das Unwichtige, das Unern­ste beschrieben, [habe es] ernst genom­men und sich dafür inter­essiert.« In diesem Sinne ent­stand die Robert-Walser-Sculp­ture, eine 2019 den kom­plet­ten Bahn­hofsvor­platz von Biel fül­lende gebaute Land­schaft, als Erin­nerung und Hom­mage an sowie Begeg­nungsstätte mit diesem Mann und seinem Werk. Geplant und umge­set­zt als öffentlich­er, für alle frei zugänglich­er Erleb­nisort, an dem es—über 86 Tage hinweg—Lesungen, Ausstel­lun­gen, ein Lit­er­a­turin­sti­tut, ein Walser-Zen­trum mit Arbeits­bib­lio­thek, eine Tageszeitung und eine Bar, Esperan­to Kurse und The­ater, Kinder­pro­gramm, Gespräche, Filme, Doku­men­ta­tio­nen, Wan­derun­gen und tägliche Vernissagen gab. Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, 2019, Place de la Gare, Biel/Bienne, Switzer­land. Cour­tesy the artist and ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García
»Man muss einen Plan haben«, find­et der Schweiz­er Kün­stler Thomas Hirschhorn und kartiert deswe­gen seine Arbeit und sein Denken in detail­re­ichen Text-Bild-Col­la­gen. Thomas Hirschhorn, Schema Art and Pub­lic Space, 150cm×80cm, 2016. Mit fre­undlich­er Genehmi­gung des Kün­stlers und Gal­le­ria Alfon­so Arti­a­co, Napoli
Thomas Hirschhorn, Robert Walser-Sculp­ture, 2019, Place de la Gare, Biel/Bienne, Switzer­land. Cour­tesy the artist and ESS/SPA Swiss Sculp­ture Exhi­bi­tion. © Enrique Muñoz García

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Ein Zeichen für Europa

EUROPA an der König Galerie in der ehe­ma­li­gen St. Agnes Kirche in Berlin (2016). © Rubén Dario Kleimeer

Die Arbeit EUROPA ent­stand im Kon­text der Nach­we­hen der Wahl für den Aus­tritt Großbri­tan­niens aus der EU. Europa, so das Architek­tur- und Pla­nungs­büro more­Platz, fehle es an Sicht­barkeit, öffentlich­er Präsenz und pos­i­tivem Feed­back. Die riesi­gen leuch­t­en­den Röhren, die seit ihrer ersten Instal­la­tion im Novem­ber 2016 in Berlin und an vie­len anderen Orten in Deutsch­land und im Aus­land zu sehen waren, bedi­enen genau diesen artikulierten Man­gel. Doch die europäis­che Idee, für die diese Buch­staben und die Leuchtkör­p­er ein­ste­hen, wird von vie­len auch kri­tisch gese­hen: Europas Außen­gren­zen wer­den zunehmend abgeschot­tet und vertei­digt. Das Ver­sprechen eines offe­nen und sol­i­darischen Europas bleibt im Moment für viele ein unerr­e­ich­bares Ziel. Das strahlende EUROPA leuchtet nicht für alle gle­ich hell.


Pro­jekt

Europa


Beteiligte

more­Platz, Co-Ini­tia­torin­nen und Co-Ini­tia­toren, Entwurf; Johann und Lena König, Kofi­nanzierung; St. Agnes Immo­bilien- und Ver­wal­tungs­ge­sellschaft mbH; Deutsches Architek­tur Zen­trum, Unter­stützung; 33 Einzelper­so­n­en und Büro­ge­mein­schaften aus Architek­tur und Kul­tur, Kofinanzierung


Jahr

Seit 2016


Ort

Ver­schiedene Orte

EUROPA auf dem Kraftwerk Bille in Ham­burg (2017). © Hein­rich Holtgreve

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