Über dem Straßenbahndepot ein genossenschaftliches Wohnprojekt

© Mar­tin Stollenwerk

Das große, bis zu sieben­stöck­ige Wohn- und Gewer­be­haus im Zürcher Bezirk Wiedikon ist alles andere als gewöhn­lich. Das Haus ist ein kleines Stück Stadt mit Kita, Arzt­prax­is, Bank­fil­iale, Pro­grammki­no, Bars, Restau­rant, Blu­men­laden und Tramde­pot. Weit­er­hin ist die Kalk­bre­ite als »2000-Watt-Are­al im Betrieb« zer­ti­fiziert: Durch aktive Nach­haltigkeits­maß­nah­men reduzieren die dort Wohnen­den und Arbei­t­en­den ihren ener­getis­chen Fußab­druck. Es wird gemein­sam gekocht und gegessen, Arbeit­sräume wer­den geteilt, eine Ding­bib­lio­thek ermöglicht das Auslei­hen von Geräten, und nie­mand hat ein eigenes Auto. Ver­glichen mit dem Zürcher Mit­tel­w­ert liegen die dadurch erziel­ten Einsparun­gen aktuell bei etwa 50 Prozent. Die Vision der Kalk­bre­ite soll langfristig für die gesamte Stadt gel­ten, um einen Beitrag zur Klim­agerechtigkeit zu leisten.


Pro­jekt

Wohn- und Gewer­be­bau Kalkbreite


Beteiligte

Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Pla­nung, Auf­trag, Betrieb; Müller Sigrist Architek­ten AG, Architek­tur­büro; HAAG. LA, Land­schaft­sar­chitek­tur; Stadt Zürich, Grundstück


Jahr

Seit 2006, stadt.labor Work­shop »Visio­nen für das Kalk­bre­ite-Are­al« 2014, Bezug des Gebäudes


Ort

Zürich, Schweiz

Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Zürich Müller Sigrist Architek­ten © Michael Egloff 
Neben dem öffentlich zugänglichen Innen­hof der Kalk­bre­ite, der über der Tramhalle des Depots liegt, gibt es weit­ere Außen­räume wie zum Beispiel die bege­hbaren Dachflächen, die nur für die Bewohnen­den des Blocks zugänglich sind. © Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Volk­er Schopp
© Genossen­schaft Kalk­bre­ite, Volk­er Schopp

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Ein Zeichen für Europa

EUROPA an der König Galerie in der ehe­ma­li­gen St. Agnes Kirche in Berlin (2016). © Rubén Dario Kleimeer

Die Arbeit EUROPA ent­stand im Kon­text der Nach­we­hen der Wahl für den Aus­tritt Großbri­tan­niens aus der EU. Europa, so das Architek­tur- und Pla­nungs­büro more­Platz, fehle es an Sicht­barkeit, öffentlich­er Präsenz und pos­i­tivem Feed­back. Die riesi­gen leuch­t­en­den Röhren, die seit ihrer ersten Instal­la­tion im Novem­ber 2016 in Berlin und an vie­len anderen Orten in Deutsch­land und im Aus­land zu sehen waren, bedi­enen genau diesen artikulierten Man­gel. Doch die europäis­che Idee, für die diese Buch­staben und die Leuchtkör­p­er ein­ste­hen, wird von vie­len auch kri­tisch gese­hen: Europas Außen­gren­zen wer­den zunehmend abgeschot­tet und vertei­digt. Das Ver­sprechen eines offe­nen und sol­i­darischen Europas bleibt im Moment für viele ein unerr­e­ich­bares Ziel. Das strahlende EUROPA leuchtet nicht für alle gle­ich hell.


Pro­jekt

Europa


Beteiligte

more­Platz, Co-Ini­tia­torin­nen und Co-Ini­tia­toren, Entwurf; Johann und Lena König, Kofi­nanzierung; St. Agnes Immo­bilien- und Ver­wal­tungs­ge­sellschaft mbH; Deutsches Architek­tur Zen­trum, Unter­stützung; 33 Einzelper­so­n­en und Büro­ge­mein­schaften aus Architek­tur und Kul­tur, Kofinanzierung


Jahr

Seit 2016


Ort

Ver­schiedene Orte

EUROPA auf dem Kraftwerk Bille in Ham­burg (2017). © Hein­rich Holtgreve

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Eine Kleinstadt im Dialog mit der Zivilgesellschaft

Stadt­men­sch soll Men­schen befähi­gen, die Ini­tia­tive zu ergreifen und eigene Pro­jek­tideen umzuset­zen. Dazu wur­den ver­schiedene Instru­mente entwick­elt: Es gibt die Stadt­men­sch-Akademie und ‑Denk­fab­rik, in der Aus­tausch, Beratung und Bil­dungsange­bote zu The­men wie Konzepten­twick­lung, Pro­jek­t­man­age­ment und Öffentlichkeit­sar­beit ange­boten wer­den, um bei der Unternehmensgrün­dung helfen. Der Stadt­men­sch-Fonds unter­stützt Ini­tia­tiv­en. © Jens Paul Taubert

Die kleine Stadt Altenburg in Thürin­gen schrumpft. Seit den 1980er Jahren ist die Bevölkerung um über 40 Prozent zurück­ge­gan­gen. Viele Einzelper­so­n­en und Vere­ini­gun­gen sind deswe­gen schon seit eini­gen Jahren aktiv. Sie wollen der lausi­gen Stim­mung ent­ge­gen­wirken. »Stadt­men­sch« heißt die Koop­er­a­tion von ver­schiede­nen Ini­tia­tiv­en, Fördervere­inen und Kul­turbe­trieben, die—gefördert durch ein Pro­gramm der Nationalen Stadtentwicklungspolitik—daran arbeit­et, existierende Mod­elle für die kopro­duk­tive Stadt entsch­ieden zu erweit­ern. Konkret geht es darum, dass die Zivilge­sellschaft Ver­ant­wor­tung für die öffentlichen Innen- und Außen­räume der Stadt übern­immt. Ideenaufrufe brin­gen Pro­jek­te her­vor, über deren Umset­zung und Förderung die Stadt­bevölkerung in unter­schiedlichen Ver­fahren mitentschei­det. Wichtiges Kri­teri­um: Die Pro­jek­te sollen dem Gemein­wohl dienen.


Pro­jekt

Stadt­men­sch


Beteiligte

Erlebe was geht gGmbH, Träger­schaft; Bun­desmin­is­teri­um des Innern, für Bau und Heimat, Kofinanzierung


Jahr

Seit 2018


Ort

Altenburg, Deutsch­land

Wie am besten Fördergelder verteilen? Die »Stadt­men­schen« ver­suchen es mit ganz ver­schiede­nen Meth­o­d­en. So wer­den mal Dartpfeile auf einen Stadt­plan gewor­fen, mal förderungswürdi­ge Pro­jek­te durch mehrstu­fige Ver­fahren aus­gewählt. © Stadtmensch
Ver­schiedene Aktio­nen im öffentlichen Raum sollen weit­ere Men­schen anre­gen sich einzubrin­gen und beleben zuvor eher unbe­nutzte Orte in der Stadt. Hier: das Pub­likum ein­er Hör­spiel-Instal­la­tion im Rah­men des zweit­en Mit­Mach­Mark­tes. Neben dem Mit­Mach­Markt gibt es das Stadt­men­sch-Fes­ti­val, ein Basar auf dem his­torischen Mark­t­platz Altenburgs, wo sich die zahlre­ichen Ini­tia­tiv­en aus Kun­st und Poli­tik, Sport und Umwelt, Sozialem und Kul­tur tre­f­fen und aus­tauschen kön­nen. © Anja Fehre

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Von der Brachfläche zum Nachbarschaftsort

Das soge­nan­nte Farm­House gilt als das Herzstück von Par­ck­farm. Das gebrauchte Gewächshaus wurde aus den Nieder­lan­den nach Brüs­sel ver­schleppt. Heute dient es als Ort der Begeg­nung, zum Kochen und Essen. Zu den Ini­tia­torin­nen und Ini­tia­toren gehörte das Design­büro 1010 Archi­tec­ture Urban­ism, das in Zusam­me­nar­beit mit den Organ­i­sa­tio­nen Jes und Yota! den par­tizipa­tiv­en Bauprozess organ­isierte. © Rossel & Cie — Bruno D’Alimonte

Im Nor­den Brüs­sels, von Straßen umzin­gelt und doch fast schw­er zu find­en, hat sich ein kleines Paradies entwick­elt. 2013 set­zte ein divers aufgestelltes Team eine Idee um: Sie verknüpfen die Beson­der- und Eigen­heit­en eines Parks mit urbaner Agrikul­tur und Micro-Farm­ing. Lokale Ini­tia­tiv­en und Grup­pen, die die Rän­der jenes Brach­lands seit ger­aumer Zeit für den kollek­tiv­en Anbau von Obst und Gemüse, für Klein­tier­hal­tun­gen und Tauben­schläge genutzt hat­ten, wer­den beteiligt. Der daraus ent­standene Ort—Parckfarm—verbindet bis heute die Nach­barschaft. Unter­schiedliche Akteurin­nen und Akteure organ­isieren vielfältige Aktiv­itäten, Work­shops, Garte­nar­beit und Debat­ten. Allerd­ings liegt mit­tler­weile ein Flächen­nutzungs­plan für das Are­al vor. Die Nach­barschaftsver­bände sehen Zugang und Nutzung des Parks bedroht.


Pro­jekt

Par­ck­farm


Beteiligte

Par­ck­farm T&T asbl, Vere­in und Koor­di­na­tion; Men­schen aus der Nach­barschaft, Ini­tia­tiv­en und Mitar­beit; Alive Archi­tec­ture und Tak­tyk, Co-Kura­tion; IBGE—Institut Brux­el­lois pour la Ges­tion de l‘Environnement, Auf­trag und Kofinanzierung


Jahr

Seit 2014


Ort

Brüs­sel, Belgien

Par­ck­farm war ursprünglich nur auf fünf Monate angelegt, doch auf­grund der Ini­tia­tive von vie­len Anwohnen­den und anderen Unter­stützen­den existiert der Ort fünf Jahre später immer noch. © Par­ck­farm T&T
Auf dem Gelände kom­men Men­schen aus der Nach­barschaft zusam­men, um Obst und Gemüse anzubauen. Auch Bienen, Hüh­n­er, Enten und Schafe wer­den gehal­ten. © Par­ck­farm T&T
Die bun­ten Bee-cars oder Bienen­wa­gen, die von einem Fahrrad gezo­gen wer­den kön­nen, wur­den von der Königlichen Imk­ereige­sellschaft in Brüs­sel und Umge­bung (SRABE) entwick­elt. Imk­erin­nen und Imk­er wie Mok­tar pro­duzieren und verkaufen hier ihren Honig. Besucherin­nen und Besuch­er kön­nen die Bienen­stöcke besichti­gen und mehr über die wichtige Rolle dieser Insek­ten für unsere Lebenswelt erfahren. © Dieter Telemans

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