Gefängnisreformen, faire Länderhaushalte, Gerechtigkeit für Eingewanderte, die adäquate Bestimmung von Steuerlasten, die Aufhebung von Rassentrennung in Schulen, das Bekämpfen von Korruption oder das Hinterfragen von polizeilichen Überwachungen von Bevölkerungsschichten—all das sind Themen für das Centre for Artistic Activism (C4AA). Die Besonderheit ihrer Arbeit liegt dabei in der Verknüpfung von Methoden und Formaten der Kunst und sozialer Bewegungen. In Workshops, Seminaren, Sommerakademien und weiteren Programmen diskutieren sie mit Kunstschaffenden genauso wie Menschen, die vorrangig in sozialen Bewegungen aktiv sind, die Beweggründe und Arbeitsweisen der jeweils anderen Gruppe. Damit sollen Forderungen geschärft und Handlungen präziser organisiert werden. Alles andere, so die Gründer der Organisation, sei ein strategischer unverzeihlicher Fehler.
In den Spielen der Agentur Play the City sollen verschiedene Akteurinnen und Akteure ins Gespräch kommen, um miteinander über Fragen der Stadtplanung zu diskutieren. Wenn häufig nur politische und kommunale Entscheidungsträger am Tisch sitzen, um über Projekte zu entscheiden, dann kommen hier diverse Gruppen zusammen: Mitarbeitende der Stadtverwaltung, Bewohnende eines Viertels, Menschen, die lokale Geschäfte betreiben, Initiativen genauso wie Immobilienunternehmen, Architekturschaffende und viele mehr. Alle sollen mitdiskutieren und mitentscheiden. So zumindest das großartige Prinzip des Spiels. Es soll im Vorfeld großmaßstäblicher Bau- und Stadtentwicklungsprojekte gespielt werden, sagen die, die das Spiel in lokalen Varianten entwickeln, um Konsensbildungen zu beschleunigen, Entscheidungen zu unterstützen und Konflikte auszuräumen.
Das junge Berliner Kollektiv No Shade versucht, die Musik- und Clubszene nachhaltig zu verändern. So soll, zum Beispiel durch die Ausrichtung einer regelmäßig stattfindenden Clubnacht sowie einer Reihe von Ausbildungsprogrammen, die Repräsentation von weiblichen, non-binären und trans DJs sowie visuellen Kunstschaffenden in der Clubszene erhöht werden. Auch will das Kollektiv die unterschiedlichen communities, crews und Feiernden besser miteinander vernetzen und solidere Strukturen aufbauen. Denn diese Strategien, Netzwerke, Auffangmechanismen und Werkzeuge sind wesentlich, um die teils fragilen, oft prekären, häufig isolierten und meist parallel existierenden Systeme am Leben zu halten und durch die Bildung von solidarischen Momenten weiter zu stärken.