Das etwas andere Ministerium für Raum

Immer wieder arbeit­et Min­istry of Space auch mit Chören und Musizieren­den zusam­men. Hier: der Chor des Pflege­heims im Stadt­teil Bežani­js­ka Kosa bei einem Auftritt in der Ulič­na galer­i­ja (Straßen­ga­lerie). Die seit 2012 existierende Galerie beset­zt dabei immer wieder für flüchtige Momente einen öffentlichen Durch­gang in der Innen­stadt Bel­grads. Die durchge­führten Veranstaltungen—bisher etwa 150 Einzel- und Grup­pe­nausstel­lun­gen und 80 weit­ere Events—wollen außer­halb der kom­merziellen Gale­rien und Museen ein Forum für einen kri­tis­chen Diskurs zu stadt­poli­tis­chen The­men fördern. © Kamerades

Auch wenn Min­istarst­vo Pros­to­ra ganz offiziell klingt, ein staatlich­es Min­is­teri­um ist es nicht. Hin­ter dem Namen ver­birgt sich eine kleine Gruppe von Aktivistin­nen und Aktivis­ten, die sich der sozialen Gerechtigkeit ver­schrieben haben. So kämpft das Min­is­teri­um für Raum für eine Stadt, die der gesamten Bevölkerung zu Gute kom­men soll, gegen kor­rupte Prak­tiken, die Verun­treu­ung öffentlich­er Gelder und den Macht­miss­brauch poli­tis­ch­er Akteurin­nen und Akteure. So beobacht­en, analysieren und kri­tisieren sie großflächige städtis­che Entwick­lung­spro­jek­te durch transna­tionale Konz­erne und die Pri­vatisierung von Geme­ingütern. Sie hin­ter­fra­gen den Bau von lux­u­riösen Wohnan­la­gen oder Einkauf­szen­tren. Mit ihren Arbeit­en unter­stützt die Gruppe so die bre­ite Protestkul­tur, die zivilge­sellschaftliche Ein­bindung in das stadt­poli­tis­che Geschehen fordert.


Pro­jekt

Min­istarst­vo Prostora


Beteiligte

Iva Čuk­ić, Jovana Tim­o­ti­je­vić, Radomir Lazović, Dobri­ca Veseli­nović , Marko Aksen­ti­je­vić, Min­istarst­vo Prostora


Jahr

Seit 2011


Ort

Bel­grad, Serbien

Protest Ne davi­mo Beograd. © Marko Rupena
Die riesige gelbe Ente wurde zum Sym­bol der Ini­tia­tive »Don’t let Bel­grade D®own«, die die Trans­for­ma­tions- und Ver­drän­gung­sprozesse ent­lang der Bel­grad­er Flusskante öffentlich machte und damit gegen Zwangsräu­mungen von Bestands­baut­en und die Ver­lagerung von wichti­gen Infra­struk­turen für die Errich­tung von exk­lu­siv­en Wohn- und Büro­ge­bäu­den protestierte. © Min­istarst­vo prostora
Don’t Let Bel­grade Drown © Min­istarst­vo prostora
Don’t Let Bel­grade Drown © Min­istarst­vo prostora
© Iva Čukić