Wie ein Fuchs in der Stadt

Green­fort erzählt mit seinen Bildern Geschicht­en vom Fuchs: Wie er durch die Stadt schle­icht, über Brach­flächen und durch Hin­ter­höfe zieht. Vor­sichtig sieht er aus, aber auch souverän—denn schon lange ist die Nähe zwis­chen Fuchs (oder anderen Wildtieren) und Men­sch, auch in dicht bebaut­en und bewohn­ten Städten, keine Beson­der­heit mehr. Doch der Fotograf macht mit seinen Arbeit­en nicht nur den Fuchs und seine zeit­genös­sis­che Habi­tate sicht­bar. Green­fort beleuchtet gle­ichzeit­ig auch größere Fra­gen der Ökolo­gie, von Zusam­men­hän­gen zwis­chen ökonomis­chen, sozialen und kul­turellen Phänome­nen. Und so sprechen die Bilder vom Fuchs in der Stadt eben nicht nur von Koex­is­tenz, son­dern auch von ein­er Anpas­sung des füch­sis­chen Leben­sraums, notwendig gewor­den durch die Zer­störung von oder Ver­drän­gung aus anderen Leben­sräu­men auf­grund mas­siv­er Ein­griffe der Men­schen. Tue Green­fort, Daim­ler­straße 38, Foto auf Alu­mini­um, 40×59 cm, 2001, Edi­tion 5 + 1 AP © Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo

Immer mehr Wildtiere leben in unseren Städten. Der Arten­re­ich­tum in urba­nen Bal­lungs­ge­bi­eten ist mit­tler­weile sog­ar größer als im Umland von Sied­lungs­ge­bi­eten. Mit sein­er Foto­serie rückt der Kün­stler Tue Green­fort die Koex­is­tenz von Men­sch und Fuchs in unser Blick­feld. Er weist darauf hin, dass die zunehmende Vielfalt an tierischem Leben in den Städten uns vor neue Auf­gaben stellt, denn nicht alle sind über die Kohab­i­ta­tion glück­lich. Die Pla­nung ste­ht also vor großen Her­aus­forderun­gen. Sie muss sich nicht nur ver­mehrt und wesentlich umfassender um die vielfälti­gen Bedarfe und Wün­sche von ganz unter­schiedlichen Men­schen küm­mern, son­dern auch um diejeni­gen Wesen, die in Stad­ten­twick­lung­sprozessen keine eige­nen Stim­men haben.


Pro­jekt

Daim­ler­straße 38


Kün­stler

Tue Green­fort


Jahr

2001


Ort

Frank­furt, Deutschland 

© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo
© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo
© Tue Green­fort und KÖNIG Galerie Berlin, Lon­don, Tokyo

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Von der Brachfläche zum Nachbarschaftsort

Das soge­nan­nte Farm­House gilt als das Herzstück von Par­ck­farm. Das gebrauchte Gewächshaus wurde aus den Nieder­lan­den nach Brüs­sel ver­schleppt. Heute dient es als Ort der Begeg­nung, zum Kochen und Essen. Zu den Ini­tia­torin­nen und Ini­tia­toren gehörte das Design­büro 1010 Archi­tec­ture Urban­ism, das in Zusam­me­nar­beit mit den Organ­i­sa­tio­nen Jes und Yota! den par­tizipa­tiv­en Bauprozess organ­isierte. © Rossel & Cie — Bruno D’Alimonte

Im Nor­den Brüs­sels, von Straßen umzin­gelt und doch fast schw­er zu find­en, hat sich ein kleines Paradies entwick­elt. 2013 set­zte ein divers aufgestelltes Team eine Idee um: Sie verknüpfen die Beson­der- und Eigen­heit­en eines Parks mit urbaner Agrikul­tur und Micro-Farm­ing. Lokale Ini­tia­tiv­en und Grup­pen, die die Rän­der jenes Brach­lands seit ger­aumer Zeit für den kollek­tiv­en Anbau von Obst und Gemüse, für Klein­tier­hal­tun­gen und Tauben­schläge genutzt hat­ten, wer­den beteiligt. Der daraus ent­standene Ort—Parckfarm—verbindet bis heute die Nach­barschaft. Unter­schiedliche Akteurin­nen und Akteure organ­isieren vielfältige Aktiv­itäten, Work­shops, Garte­nar­beit und Debat­ten. Allerd­ings liegt mit­tler­weile ein Flächen­nutzungs­plan für das Are­al vor. Die Nach­barschaftsver­bände sehen Zugang und Nutzung des Parks bedroht.


Pro­jekt

Par­ck­farm


Beteiligte

Par­ck­farm T&T asbl, Vere­in und Koor­di­na­tion; Men­schen aus der Nach­barschaft, Ini­tia­tiv­en und Mitar­beit; Alive Archi­tec­ture und Tak­tyk, Co-Kura­tion; IBGE—Institut Brux­el­lois pour la Ges­tion de l‘Environnement, Auf­trag und Kofinanzierung


Jahr

Seit 2014


Ort

Brüs­sel, Belgien

Par­ck­farm war ursprünglich nur auf fünf Monate angelegt, doch auf­grund der Ini­tia­tive von vie­len Anwohnen­den und anderen Unter­stützen­den existiert der Ort fünf Jahre später immer noch. © Par­ck­farm T&T
Auf dem Gelände kom­men Men­schen aus der Nach­barschaft zusam­men, um Obst und Gemüse anzubauen. Auch Bienen, Hüh­n­er, Enten und Schafe wer­den gehal­ten. © Par­ck­farm T&T
Die bun­ten Bee-cars oder Bienen­wa­gen, die von einem Fahrrad gezo­gen wer­den kön­nen, wur­den von der Königlichen Imk­ereige­sellschaft in Brüs­sel und Umge­bung (SRABE) entwick­elt. Imk­erin­nen und Imk­er wie Mok­tar pro­duzieren und verkaufen hier ihren Honig. Besucherin­nen und Besuch­er kön­nen die Bienen­stöcke besichti­gen und mehr über die wichtige Rolle dieser Insek­ten für unsere Lebenswelt erfahren. © Dieter Telemans

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